Der Blower-Door-Test ist das maßgebliche Verfahren, um die Luftdichtigkeit einer Gebäudehülle zu überprüfen, welches ein wesentliches Merkmal für die Qualität eines Gebäudes darstellt. Durch undichte Stellen in der Gebäudehülle kann wertvolle Heizenergie verloren gehen, was die Energieeffizienz des Hauses deutlich mindert.
Dieser Test identifiziert Schwachstellen in der Gebäudehülle und ermöglicht so deren Behebung. Der Ablauf des Tests beinhaltet das Einsetzen eines großen Ventilators in eine Außenöffnung des Hauses, um Druckunterschiede zu schaffen, was als Differenzdruck-Verfahren bekannt ist. Der Ventilator wird in einem anpassbaren Metallrahmen platziert, der von einer luftundurchlässigen Plane umgeben ist und sich über Gummidichtungen in der Tür- oder Fensteröffnung abdichtet. Um auch Haustüren in die Untersuchung einzubeziehen, kann das Gerät alternativ in einer Balkontür installiert werden. Der erzeugte Überdruck durch das Gebläse ermöglicht es, Leckagen zu erkennen.
Eine Umfrage unter Messdienstleistern zeigte eine Zunahme der durchgeführten Blower-Door-Tests als finale Überprüfung von Immobilien von 60% im Jahr 2015 auf 80% in 2017. Obwohl der Test größere Leckagen aufdeckt, können kleinere Mängel übersehen werden oder sind nur mit hohem Aufwand zu korrigieren, wenn er erst nach Fertigstellung des Hauses durchgeführt wird. Experten raten daher, mehrere Blower-Door-Tests während der Bauphase einzuplanen, um eine hohe Bauqualität sicherzustellen.
Obwohl der Luftdichtigkeitstest nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, außer bei mechanischen Lüftungsanlagen, die in die Energiebedarfsrechnung einfließen sollen, ist er bei der Beantragung von KfW-Fördermitteln für Effizienzhäuser nach Abschluss der Gebäudehülle zwingend erforderlich. Die Durchführung der Blower-Door-Untersuchung für ein Einfamilienhaus nimmt in der Regel etwa drei Stunden in Anspruch. Nach Beendigung der Messungen erhält der Hausbesitzer ein Zertifikat, das die Qualität der Gebäudehülle bescheinigt.