Bodenbeschaffenheit: Schlüssel für Erdarbeiten-Kosten

Vor dem Beginn der Erdarbeiten ist es entscheidend, die Bodenverhältnisse genau zu kennen. Lokale Bauunternehmen sind in der Regel mit den jeweiligen Bodenbeschaffenheiten vertraut und können daher die Kosten für diese Arbeiten ziemlich präzise einschätzen.

Falls Unsicherheiten bezüglich der Bodenverhältnisse bestehen, sollte man nicht zögern, ein Bodengutachten in Auftrag zu geben. Schwierigkeiten wie unzureichende Tragfähigkeit des Bodens oder Fels im Untergrund könnten zusätzliche Maßnahmen wie Baugrundverstärkungen durch Bohrpfähle oder Sprengungen erforderlich machen. Ein Bodengutachten liefert auch wichtige Informationen darüber, ob für die Baugrube eine Drainage oder eine Sauberkeitsschicht benötigt wird und ob die Abdichtung der Fundamentplatte mit einer PE-Folie umgesetzt werden sollte.

Standardangebote für Erdarbeiten gehen häufig von einem optimalen Zustand aus, wie zum Beispiel idealen Bodenverhältnissen und ausreichendem Platz um das Grundstück für die Lagerung des Aushubs. Die tatsächlichen Kosten für die Erdarbeiten bemessen sich jedoch nach den Bodenklassen 3 bis 7. Bodenklassen 3-5 stehen für gute Bodenverhältnisse, wobei die durchschnittlichen Kosten für den Aushub bis zu einer Tiefe von 3 Metern zwischen 3,8 und 4,3 Euro pro Kubikmeter inklusive Mehrwertsteuer liegen. Sollte allerdings Fels das Ausheben verhindern (Bodenklasse 7), können die Kosten auf durchschnittlich 85-95 Euro pro Kubikmeter ansteigen. Zusätzliche Kosten können sich auch für Hanggrundstücke ergeben, falls der Hang abgesichert werden muss.

Für die Durchführung von Erdarbeiten kommen in der Regel Maschinen wie Bagger, Grader, Scraper, Lader oder Planierraupen zum Einsatz. Manchmal werden sie auch manuell mit Schaufeln, Pickeln, Spaten und Schubkarren bewerkstelligt. Vor dem eigentlichen Aushub müssen zunächst Sträucher und Bäume entfernt und gegebenenfalls alte Baustrukturen abgerissen werden. Die obersten 20 bis 30 Zentimeter des Mutterbodens werden abgetragen und entweder an den Seiten des Grundstücks oder im hinteren Bereich gelagert. Als nächstes wird die exakt berechnete Baugrube markiert, wobei nicht nur Platz für die Bodenplatte, sondern auch ein Arbeitsraum von 80 bis 100 Zentimetern eingeplant wird. Das Markieren der Baugrube geschieht mit einem Schnurgerüst, das alle notwendigen Abstände einhält. Danach beginnt der Aushub der Baugrube, gefolgt von Gräben und Schächten, woraufhin das ausgehobene Erdreich an den vorher festgelegten Ort neben dem Mutterboden gebracht wird. Zu diesem Zeitpunkt sollten alle Materialien für Drainage und Fundament bereits vor Ort sein, damit die Gründungsschicht in die Baugrube integriert werden kann.

Die Drainageschicht wird mit Schotter, Kies oder Sand verdichtet und bereitet so die Grundlage für die Fundamentplatte vor. Der zuvor abgetragene Mutterboden kann für die Gestaltung des Gartens verwendet werden, und bei Bedarf kann zusätzlicher Humus hinzugefügt werden. Nach der Neuanlage des Grundstücks wird das Erdreich geebnet. Schließlich müssen überschüssiger Aushub und Altmaterialien am Ende der Erdarbeiten kostenpflichtig zur Entsorgung gefahren werden.