Deckenhöhe: Mehr als nur ein Maß beim Hausbau

Wenn es um den Bau oder die Planung von Wohnräumen geht, ist die Deckenhöhe ein wichtiger Aspekt, der das Raumgefühl maßgeblich beeinflusst. Die sogenannte lichte Höhe ist dabei die Messgröße, die im Bauwesen genutzt wird. Sie definiert den vertikalen Abstand vom fertiggestellten Fußboden bis zur Unterkante der Zimmerdecke und ist somit für die Nutzung des Raumes relevant. Im Gegensatz dazu berücksichtigt die Rohbauhöhe weder Deckenputz noch den Aufbau des Fußbodens.

Die Vorgaben zur Mindesthöhe von Wohnräumen variieren regional und sind in den jeweiligen Landesbauordnungen verankert. Normalerweise wird eine Mindesthöhe zwischen 2,30 und 2,50 Metern gefordert, wobei Räume, die nicht als Wohnräume gelten, auch niedriger sein dürfen, wie etwa Keller, Waschküchen oder Abstellräume.

Die Entscheidung, welche Raumhöhe als optimal gilt, hängt von persönlichen Präferenzen ab. Während hohe Räume ein Gefühl von Weite und Luftigkeit vermitteln, bieten niedrigere Decken eine behagliche Atmosphäre. Körpergröße und Gewohnheiten können ebenfalls beeinflussen, wie angenehm eine Raumhöhe empfunden wird, denn größere Personen präferieren oft ein höheres Raumvolumen. Bei der Hausplanung sollte daher die Deckenhöhe entsprechend den eigenen Vorstellungen gewählt werden, wobei auch die Höhe des Fußbodenaufbaus nicht außer Acht gelassen werden darf, da Einbauten wie eine Fußbodenheizung den Aufbau merklich erhöhen können. Darüber hinaus spielt die Bauweise eine Rolle; beispielsweise können lange Räume in einem Bungalow schnell als beengt wahrgenommen werden.

Die vorgegebene Standard-Deckenhöhe ist in den Beschreibungen der Bauträgerfirmen zu finden. Wünscht man sich eine höhere Decke, muss man mit Mehrkosten rechnen, die sich aus dem vergrößerten Raumvolumen ergeben. Diese Zusatzkosten entstehen durch mehr Arbeitsaufwand und Materialverbrauch während der Bauphase, beinhalten Anpassungen bei Maurer-, Putz-, Elektro-, Maler- und Tapezierarbeiten und bedingen auch Änderungen bei Fenstergrößen, Rollladenlängen und Türhöhen. Auch langfristig können höhere Heiz- und Renovierungskosten anfallen. Es empfiehlt sich, vorab ein detailliertes Angebot von der Baufirma einzuholen, um die zusätzlichen Kosten zu kalkulieren. Einige Firmen bieten eine Erhöhung der Raumhöhe ohne Aufpreis an. Generell sind Anpassungen bei der Deckenhöhe bei Massivhäusern einfacher und kostengünstiger umsetzbar als bei Fertighäusern.

Letztlich ist die ideale Deckenhöhe eine Frage des persönlichen Geschmacks und der individuellen Bedürfnisse, wobei sowohl praktische als auch ästhetische Aspekte zu berücksichtigen sind.