Effizienz durch Wärmerückgewinnung im Hausbau

Wärmerückgewinnung ist ein Prozess, bei dem thermische Energie, die sonst verloren ginge, wiedergewonnen und effektiv genutzt wird. Diese Technik findet häufig in der Gebäudetechnik Anwendung, insbesondere in Bezug auf Lüftungsanlagen, und seltener über Abwasserleitungen. Beim Austausch der Raumluft gegen frische Außenluft geht Wärme verloren, die typischerweise durch das Heizsystem unter Energieaufwand ersetzt werden muss. Durch die Wärmerückgewinnung wird diese Wärme der Abluft entzogen und der einströmenden Frischluft zugeführt, was den Primärenergiebedarf eines Gebäudes senken kann.

In hochenergieeffizienten Gebäuden, wie Passivhäusern, kann durch Wärmerückgewinnung in Kombination mit zentraler Wohnraumlüftung und hervorragender Wärmedämmung sogar auf klassische Heizsysteme verzichtet werden. Das Prinzip der Wärmerückgewinnung ist universell und wird durch Wärmetauscher realisiert, die die thermische Energie von einem Medium auf ein anderes übertragen, sei es direkt oder indirekt über einen Zwischenspeicher.

Ein bekanntes Beispiel für dieses Prinzip ist das Automobil, in dem Kühler und Heizung die überschüssige Motorwärme über Wärmetauscher an die Fahrzeuglüftung abgeben.

In der Gebäudetechnik unterscheidet man zwischen rekuperativer und regenerativer Wärmerückgewinnung. Bei der rekuperativen Wärmerückgewinnung wird die Wärme der Abluft über eine Trennwand des Wärmetauschers an die Zuluft übertragen, ohne dass sich die Luftströme vermischen. Dies verhindert Feuchteübertragung und reduziert die Schimmelbildung. Plattenwärmetauscher, die meist aus Metall bestehen, sind hierbei eine gängige Lösung und erreichen Wärmerückgewinnungsgrade von 50 bis 80 Prozent.

Die regenerative Wärmerückgewinnung hingegen nutzt ein Speichermedium, um Wärme und unter Umständen auch Feuchtigkeit zu übertragen. Rotationswärmetauscher, die sich langsam drehen und Wärme indirekt übertragen, können hier eingesetzt werden. Sie sind nicht nur effizient in Bezug auf die Wärmerückgewinnung, sondern können auch zur Kühlung im Sommer dienen.

Zusätzlich gibt es Wärmepumpen, die thermische Energie zwischen Medien übertragen und die Temperatur anheben können, was sie für Heiz- und Warmwassersysteme besonders geeignet macht.

Wärmerückgewinnung kann Heizkosten senken und ist umweltfreundlich, da sie weitgehend ohne zusätzliche fossile Energiequellen auskommt. Sie ist besonders relevant für Neubauten mit hoher Energieeffizienz und kontrollierter Wohnraumlüftung. In Altbauten hingegen ist die Nachrüstung mit Wärmerückgewinnung oft nicht wirtschaftlich, es sei denn, die Gebäude sind entsprechend modernisiert.

Beim Neubau eines Hauses sollte daher die Integration einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in Betracht gezogen werden, um langfristig Energie und Kosten zu sparen und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.