Holzrahmenbau: Flexibel, effizient & klimafreundlich

Die Holzrahmenbauweise ist ein vielseitiges und anpassungsfähiges System im Holzbau, das sich ideal für die Errichtung von Fertighäusern, Anbauten oder Dachaufstockungen eignet. Diese Methode wird im Geschossbau angewandt, wobei sie aufgrund der Feuchtigkeitsempfindlichkeit nicht für den Kellerbau verwendet wird.

Die Wände in Holzrahmenbauweise werden häufig vorgefertigt und können dann auf der Baustelle innerhalb kurzer Zeit errichtet werden. Eine spezielle Variante ist der Holztafelbau, bei dem Dämmung und Installationen bereits in die Wandelemente integriert sind, was zu einem noch höheren Grad der Vorfertigung führt. Diese Techniken verschmelzen zunehmend miteinander und haben ihre Wurzeln in der Fachwerkbauweise, die seit dem frühen 19. Jahrhundert in den USA verbreitet ist und von dort nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz gelangte. Die Verfügbarkeit industriell gefertigter Plattenmaterialien ermöglicht es Unternehmen, effizient komplette Wandelemente herzustellen.

Im Gegensatz zum traditionellen Fachwerk tragen bei der Holzrahmenbauweise flächige Beplankungen die Lasten. Der Rahmen besteht aus einer Schwelle, einem Rähm und vertikalen Ständern, die aus getrocknetem Vollholz gefertigt sind. Verschiedene Werkstoffplatten werden mittels Klammern fest an den Rahmen gefügt, was die Scheibenwirkung zur Lastabtragung erzeugt. Die Beplankung übernimmt die Verteilung von Windlasten und verhindert Knicken und Beulen durch ihre schubfeste Struktur.

Die Holzrahmenbauweise bietet ausgezeichnete Schalldämmeigenschaften. Außenwände reduzieren Luftschall, während Innenwände und Decken Körperschall von Haustechnik und Trittschall dämpfen. Ein mehrschichtiger Wandaufbau und der Einsatz von Doppelbekleidungen mit Gipskartonplatten verbessern die Schalldämmung weiter. Installationen werden in gedämmten Zwischenräumen verlegt, um den Körperschallschutz zu erhöhen, und Trittschall wird durch mehrlagige Deckenbekleidungen sowie Schallschutzschüttungen minimiert.

Die Wände eines Holzrahmenbaus kommen oft schon mit integrierter Dämmung und können mit verschiedenen Dämmstoffen, wie Zellulose, Mineralwolle oder Holzfasern, versehen sein. Die Bauweise minimiert Wärmeverluste durch Wärmebrücken und ermöglicht den Bau von Energiesparhäusern nach KfW-Effizienzstandards. Die schlanke Wandkonstruktion bietet im Vergleich zum Massivbau einen Wohnflächengewinn von bis zu 10%.

Obwohl Holzrahmenbauten normal entflammbare Materialien verwenden, sorgt die zusätzliche Bekleidung der Innenwände mit nicht brennbaren Platten für Brandschutz. Zudem hat das in Gips gebundene Wasser eine kühlende Wirkung im Brandfall.

Durch ihre diffusionsoffene Konstruktion bieten Holzrahmenhäuser ein angenehmes Raumklima und leisten durch die CO2-Speicherung im Holz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Flexibilität des Systems erlaubt individuelle Grundrisse und Fassadengestaltungen, sei es mit reiner Holzoptik oder kombiniert mit Putz, Klinker oder Wärmedämmverbundsystemen. Preislich sind moderne Holzrahmenhäuser im Vergleich zum Massivbau wettbewerbsfähig, da sie hohe Qualitätsstandards erfüllen.