Holzständerbauweise: Flexibel und effizient

Beim Planen eines Holzhauses oder Fertighauses stoßen zukünftige Hausbesitzer häufig auf Termini wie „Holzständerbauweise“ und „Holztafelbauweise“. Die Holztafelbauweise zeichnet sich dabei durch einen deutlich höheren Grad der Vorfertigung im Vergleich zur Ständerbauweise aus.

Häufig wird die Holzständerbauweise volkstümlich als Holzrahmenbau bezeichnet, obwohl die historische Ständerbauweise, die bereits im Mittelalter als Fachwerkbauweise Anwendung fand, mit der Rahmenbauweise nicht identisch ist. Die traditionelle Fachwerkbauweise kennzeichnete sich durch durchlaufende Ständer von der Schwelle bis zum Dach, welche die Lasten des Gebäudes trugen. Ab dem 16. Jahrhundert wandelte sich die Bauweise hin zur Rähmbauweise mit Ständern, die nur über die Höhe eines Stockwerkes reichten und an den Rähmen endeten. Diese Art des Ständerbaus wird als stockwerkweise Gefügebauweise bezeichnet.

Sehr ähnlich der Holzständerbauweise ist die Holzskelettbauweise, jedoch mit dem Unterschied, dass die Ständer im Ständerbau in geringeren Abständen folgen und verschiedene Möglichkeiten für die Anbindung der Geschossdecken bieten. Obwohl traditionell aus Holz, kann die Ständerbauweise auch mit Stahl realisiert werden. Fertighäuser in dieser Bauweise können auf einer Bodenplatte enden oder über einen gemauerten bzw. Betonkeller verfügen, welcher einen Schutz gegen Feuchtigkeit aus dem Erdreich bietet. Heutzutage kann bei einem qualitativ hochwertigen Haus in Holzständerbauweise mit einer Lebensdauer gerechnet werden, die der eines Massivhauses gleichkommt. Entscheidender sind mittlerweile die Ausstattung und moderne Haustechnik, um auch in Zukunft die Bedürfnisse der Bewohner zu erfüllen.

Die Flexibilität des Grundrisses ist ein weiterer Vorteil des Fertighauses in Holzständerbauweise. Die Wohnfläche kann mit Trennwänden den individuellen Anforderungen angepasst werden, die leicht entfernt werden können, sobald sich die Nutzungswünsche ändern. Diese Flexibilität beruht auf den vertikalen Stützen und horizontalen Trägern, den Ständern, welche die Lasten des Hauses tragen und das Auskommen ohne tragende Innenwände ermöglichen. Mit standardisierten Abständen zwischen den Holzständern wird ein schneller Aufbau der vorgefertigten Bauelemente auf der Baustelle ermöglicht, und da auf Mörtel und Beton verzichtet wird, kann sofort mit dem Innenausbau begonnen werden.

Die Holzständerbauweise ist außerdem für ihre hervorragende Wärmedämmung und Energieeffizienz bekannt. Die vollständige Ausfüllung des Zwischenraums mit Dämmmaterial ermöglicht selbst bei dünnen Wänden gute Isolierwerte und vergrößert somit den Wohnraum im Vergleich zu massiven Bauweisen. Ein Fertighaus in dieser Bauweise kann auch als Passivhaus mit einem Wärmedämmverbundsystem realisiert oder mit verschiedenen Materialien wie Klinkern oder Lehm verkleidet werden. Zahlreiche Gestaltungsoptionen können in Musterhausparks besichtigt und verglichen werden.