Mineralwolle: Vielseitiger Dämmstoff mit Vorzügen

Mineralwolle und Mineralfaser sind Begriffe, die oft synonym verwendet werden und sich auf Dämmmaterialien wie Glaswolle oder Steinwolle beziehen. Diese Materialien kommen in verschiedenen Formen vor, darunter als lose Flocken, Matten und Bestandteil von Wärmedämmverbundsystemen. Steinwolle besteht aus natürlichen Gesteinsarten wie Basalt, Diabas oder Dolomit, während Glaswolle hauptsächlich aus recyceltem Altglas sowie Sand, Soda und Kalk gefertigt wird. Diese Dämmstoffe sind in der Baubranche sehr vielseitig einsetzbar und eignen sich für die Isolierung von Schrägdächern, Flachdächern, Fassaden, Innenräumen, Trennwänden, zur Trittschalldämmung sowie für technische Isolationsanwendungen.

Die Herstellung von Mineralwolle erfolgt durch verschiedene Verfahren, bei denen die Rohstoffe zuerst geschmolzen und dann in feine Fasern zerfasert werden, bevor sie zu einem Vlies geformt, verdichtet und ausgehärtet werden. Diese Prozesse finden bei hohen Temperaturen statt und beinhalten die Zugabe von Bindemitteln. Eine chemische Behandlung zur Vermeidung von Fäulnis, Schimmelpilzen oder zur Brandhemmung ist bei diesen Materialien oft nicht notwendig.

Mineralwolle zeichnet sich durch eine geringe Wärmeleitfähigkeit aus, die zwischen 0,030 und 0,045 W/(m·K) liegt, und bietet damit eine ähnliche Dämmleistung wie Holzfaserplatten. Allerdings ist sie in Bezug auf Schallabsorption deutlich überlegen, da sie bei einer Dicke von 20 mm bis zu 70% des Schalls absorbieren kann, während eine gleichdicke Holzfaserplatte nur etwa 3% absorbiert. Weitere Vorteile von Mineralwolle sind ihre Atmungsaktivität, Wasserfestigkeit, Alterungsbeständigkeit, Feuerfestigkeit, das Fehlen thermischer Ausdehnung und die einfache Verarbeitung. Zudem lassen sich die Zuschnitte komprimieren, was einen kostengünstigen Transport ermöglicht. Ein Nachteil könnte jedoch in den etwas höheren Kosten im Vergleich zu anderen Dämmmaterialien liegen. Dennoch bietet Mineralwolle eine hohe Nachhaltigkeit, da sich der Energieaufwand für ihre Herstellung bereits nach etwa drei Monaten durch die Energieeinsparung bei der Heizung amortisiert. Die Rohdichte von Mineralwolle variiert zwischen 8 und 500 kg/m³.

Beim Umgang mit Mineralwolle ist Vorsicht geboten, um Haut- und Lungenirritationen zu vermeiden. Schutzmaßnahmen wie das Tragen von locker sitzender, geschlossener Arbeitskleidung, Handschuhen und einer Atemschutzmaske sowie die Verwendung von beidseitig kaschierten oder beschichteten Dämmstoffzuschnitten und speziellen Dämmstoffmessern können die Staubaufwirbelung minimieren und so die Gesundheit der Arbeiter schützen.