Muskelhypothek: So sparen Bauherren Kosten

Beim Bau eines eigenen Hauses besteht die Möglichkeit, durch die sogenannte Muskelhypothek erheblich Kosten zu sparen. Indem Bauherren eigene Arbeitsleistung in das Projekt einbringen, verringern sie die Notwendigkeit, Handwerker zu beauftragen, und reduzieren somit die Arbeits- und Lohnkosten. Dies führt nicht nur zu direkten Einsparungen bei den Baukosten, sondern kann auch die Konditionen für die Baufinanzierung verbessern. Banken erkennen die Eigenleistung oft als Teil des Eigenkapitals an, was sich positiv auf den Beleihungswert der Immobilie auswirken und zu günstigeren Zinssätzen führen kann.

Zu den Tätigkeiten, die als Muskelhypothek angesehen werden, gehören beispielsweise Maler- und Tapezierarbeiten, das Verputzen der Außenfassade, Fliesenlegen und Gartenarbeiten. Wer über die entsprechenden Fähigkeiten verfügt, kann sich sogar an anspruchsvollere Aufgaben wie Sanitär- und Elektroinstallationen, das Einsetzen von Fenstern und Türen, Maurerarbeiten oder die Dämmung des Dachbodens wagen.

Allerdings ist bei der Eigenleistung Vorsicht geboten. Personen ohne handwerkliche Ausbildung oder Erfahrung riskieren, dass Arbeiten länger dauern oder Fehler gemacht werden, die später teure Nachbesserungen erfordern. Insbesondere bei fehlerhafter Ausführung von Arbeiten wie Dämmungen können langfristig höhere Betriebskosten entstehen. Besonders kritisch sind Arbeiten an Sanitäranlagen und Elektrik, die idealerweise von Fachleuten durchgeführt werden sollten, denn für selbst erbrachte Leistungen übernimmt niemand Gewährleistung.

Banken berücksichtigen Eigenleistungen bei der Baufinanzierung in der Regel bis zu einer Höhe von 30 Prozent der Bausumme. Handwerklich geschickte Bauherren oder ausgebildete Handwerker haben oft die Möglichkeit, durch Verhandlungsgeschick diesen Anteil zu erhöhen. Dabei sollten sie darlegen können, wie viel Zeit sie für das Bauvorhaben einplanen, etwa durch Einbringen ihres Jahresurlaubs, und welche handwerklichen Fertigkeiten sie besitzen.