Deutschland sieht sich aktuell mit einem erheblichen Defizit an Bauinvestitionen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor konfrontiert. Die Lücke wird auf alarmierende 512 Milliarden Euro jährlich geschätzt, eine Zahl, die vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) herausgebracht wurde. Diese fehlenden Investitionen machen es äußerst schwierig, die ehrgeizigen Ziele im Wohnungsbau und Klimaschutz zu erreichen, ganz zu schweigen von der dringend notwendigen Aufwertung der öffentlichen Infrastruktur.
Diese besorgniserregenden Erkenntnisse gehen hervor aus einem vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in Auftrag gegebenen Gutachten, auf das sich das „Handelsblatt“ bezieht. Das Gutachten stellt klar, dass ohne eine merkliche Erhöhung der Bauinvestitionen die gesetzten Ziele unerreichbar bleiben. Eine ausführliche Diskussion dieser Studie ist für den Tag der Bauindustrie in Berlin anberaumt.
Die Analyse des IW beinhaltet auch eine spezielle Betrachtung des Wohnungsbausektors. Es wird dargelegt, dass für den Bedarf von 355.000 neuen Wohnungen jährlich die Investitionen um über 20 Milliarden Euro – gemessen am Stand von 2022 – jedes Jahr ansteigen müssten. Im vergangenen Jahr 2022 summierten sich die Investitionen für den Neubau auf etwa 91,4 Milliarden Euro.
Vor dem Hintergrund dieser Zahlen äußerte sich Peter Hübner, der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, in der Presse zu der drohenden Wohnungsnot in Deutschland. Er forderte für private Bauinvestitionen eine Art „Starthilfe“ vom Staat. Konkret sprach er von der Notwendigkeit einer zuverlässigen Förderlandschaft und einer Reduzierung der Bürokratie auf der Ebene des Bundes und der Länder, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Der Autor des Originalartikels betont, wie entscheidend diese Maßnahmen für die Zukunft des Wohnungsbaus und der Infrastruktur in Deutschland sind.