Im Wohnungsbau bleibt der Mangel an Aufträgen ein beständiges Problem, auch wenn es zuletzt eine leichte Verbesserung gab. Nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts berichteten im Juni 50,2 Prozent der Unternehmen von einem Auftragsmangel, im Vergleich zu 51,7 Prozent im Mai. Auch die Stornierungsquote bei Aufträgen sank geringfügig von 15,1 Prozent im Mai auf 13,7 Prozent im Juni. Das Geschäftsklima im Wohnungsbau ist nach wie vor angespannt und lag bei minus 44,3 Punkten.
Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut kommentierte die Situation mit den Worten: „Der Mangel an neuen Aufträgen ist weiterhin ein großes Problem. Häuslebauer sind zurückhaltend, auch weil die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank vorerst nur ein erster Schritt ist.“ Er fügte hinzu, dass sich bei den Finanzierungskosten noch nicht viel verändert habe, obwohl die Europäische Zentralbank Anfang Juni die Leitzinsen zum ersten Mal seit knapp fünf Jahren gesenkt hatte, wobei der zentrale Satz nun bei 4,25 Prozent liegt.
Wohlrabe wies darauf hin, dass Projekte, die heute nicht beauftragt und genehmigt werden, vorerst auch nicht gebaut werden können. Er geht davon aus, dass dieses Thema die Branche noch längere Zeit beschäftigen wird. Der Autor des Originalartikels ist Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut.