In der aktuellen Lage des Wohnungsbauwesens und der Wohnungsversorgung stehen wir vor erheblichen Herausforderungen. Die Baugenehmigungen im Bundesgebiet erleben einen dramatischen Einbruch, viele Projekte sind eingefroren, und Aufträge werden storniert. Insbesondere im Sozialwohnungsbau ist die Situation prekär. Diejenigen mit dem geringsten Einkommen, wie Niedriglöhner, Alleinerziehende, Rentner, Auszubildende und Studierende, haben mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen. In Großstädten wie Leipzig geben viele Bürger einen substantiellen Teil ihres Einkommens für Mieten aus, wobei die Nebenkostenabrechnungen eine zusätzliche Belastung darstellen. Alle 37 Minuten fällt eine Sozialwohnung aus der Bindung und der Neubau hält mit diesem Verlust nicht Schritt.

Die Linke in Sachsen hat einen Vorschlag für eine Landesoffensive im Sozialwohnungsbau eingereicht, der eine Vereinfachung der Förderrichtlinien und die Schaffung eines 250-Millionen-Euro-Fonds beinhaltet, um den Bau von Sozialwohnungen zu fördern und sicherzustellen, dass diese für mindestens 25 Jahre ihrer Bestimmung erhalten bleiben. Die Initiative zielt auch darauf ab, Wohnungen für Haushalte mit mittlerem Einkommen zu fördern, die sich keine Sozialwohnung leisten können und auf dem freien Markt kaum bezahlbaren Wohnraum finden.

Wir schlagen vor, die Förderrichtlinie zu überarbeiten, um sie für Kommunen besser anwendbar zu machen, und fordern eine realistischere Abbildung der Bewilligungsmieten. Wir plädieren für die Einführung eines zweiten Förderwegs für mittlere Einkommensschichten und für längerfristige Bindungen im Sozialwohnungsbau. Zusätzlich wollen wir eine eigene Förderlinie für Baugemeinschaften und ein Förderprogramm für energieeffizienten Wohnraum mit stabilen Mieten. Des Weiteren sollten Förderungen für den barrierefreien Umbau von Wohnraum erleichtert werden, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.

Abschließend fordern wir die Landesregierung auf, sich auf Bundesebene für eine grundlegende Wende im Wohnbereich einzusetzen. Dies beinhaltet die Schaffung eines Sondervermögens für bezahlbares Wohnen und die Förderung von Wohnungsgemeinnützigkeit mit steuerlichen Anreizen und einem bevorzugten Zugang zu Fördermitteln.

Es ist unerlässlich, dass wir jetzt handeln, um sicherzustellen, dass die Sozialwohnungen, die wir heute bauen, auch in Zukunft der Allgemeinheit erhalten bleiben. Dieser Beitrag basiert auf einem Originalartikel des Autors.