Wohnungsbaukrise: Trotz Gipfel keine Besserung

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Bundeskanzler Olaf Scholz machte im September deutlich, dass der Wohnungsbau in Deutschland nun höchste Priorität genieße und lud zu einem Wohnungsgipfel ein, wo sich Vertreter aus verschiedenen Bereichen austauschten. Ein 14-Punkte-Programm zur Förderung des Baus sollte die Weichen stellen. Trotz dieser Bemühungen zeigt eine Umfrage des ifo Instituts aus München, dass die Situation sich nicht verbessert hat. Die Stornierungen von Bauaufträgen erreichten neue Höchststände, wie Klaus Wohlrabe, der Leiter der ifo-Umfragen, Anfang November berichtete.

Die Lage verschärft sich, mit einer Zunahme der Stornierungen auf über 22 Prozent und einem Anstieg der Unternehmen, die über zu wenig Aufträge klagen. Die Branche hegt kaum Hoffnung auf Besserung, die Erwartungen liegen bei besorgniserregend niedrigen -63,9 Punkten. Finanzierungsschwierigkeiten sind für viele Unternehmen eine Realität, und der Ausblick bleibt düster.

Die Gründe für die prekäre Situation sind die Zinswende und die Inflation, die zu steigenden Materialkosten und teureren Krediten führen. Die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, rücken in weite Ferne. Schon im letzten Jahr blieb man mit maximal 295.000 neuen Einheiten weit dahinter zurück, und für die kommenden Jahre sieht es noch düsterer aus.

Baupreise sind stark gestiegen, was Projektentwickler vor Herausforderungen stellt und zu einem Einbruch bei den Baugenehmigungen führt. Die Regierung plant nun Gegenmaßnahmen wie steuerliche Anreize für Bauvorhaben, Förderungen für den Austausch von Heizanlagen und ein Wohneigentumsprogramm zur Unterstützung des Kaufs sanierungsbedürftiger Bestandsgebäude. Zusätzlich soll es erleichterte Zugänge zu KfW-Krediten und ein Förderpaket zur Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum geben.

Die Unsicherheit auf dem Immobilienmarkt, verstärkt durch neue Gesetze und Krisen der letzten Jahre, soll reduziert werden. Die kommende Heizungsumstellung verursacht bei vielen Eigentümern Sorgen um hohe Kosten, auch aufgrund von Unsicherheiten wie der Gültigkeit von Energieausweisen. Politiker wie Robert Habeck und Klara Geywitz haben jedoch angekündigt, keine weiteren Belastungen, wie etwa strengere Energieeffizienzstandards, einzuführen und sich gegen eine von der EU geplante Sanierungspflicht zu wehren, um Immobilieneigentümer vor noch höheren Kosten zu schützen.

Dieser Artikel basiert auf den Informationen und Analysen des Originalartikels von dem Autor.