In der deutschen Wohnungsbau-Branche geht die Serie von Projektstornierungen weiter. Laut einer aktuellen Untersuchung des Ifo-Instituts aus München ist die Zahl der Unternehmen, die über gestrichene Bauvorhaben berichten, im Oktober auf 22,2 Prozent angestiegen, gegenüber 21,4 Prozent im Vormonat.
Diese Entwicklung spiegelt eine zunehmend angespannte Situation wider, wie Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, betont. Er weist darauf hin, dass immer mehr Bauvorhaben nicht realisiert werden können, was hauptsächlich auf das erhöhte Zinsniveau und die hohen Baupreise zurückzuführen sei. Wohlrabe beobachtet zudem ein sehr schwaches Neugeschäft im Wohnungsbau, was zu einem deutlichen Schrumpfen der Auftragsbestände führt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass fast die Hälfte aller Wohnbaufirmen von einem Mangel an Aufträgen betroffen ist – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahreswerten.
Die Situation scheint sich weiter zu verschärfen, denn nahezu 50 Prozent der Betriebe im Wohnungsbau leiden bereits unter einem Auftragsdefizit, was jeden Monat zunimmt. Einige Unternehmen stehen laut Wohlrabe sogar vor existenziellen Bedrohungen, da bereits jedes zehnte von Finanzierungsnöten berichtet. Die Zukunftsaussichten für den Wohnungsbau sind demnach düster, mit einer negativen Erwartungshaltung von -63,9 Punkten, und die Unternehmen stellen sich auf schwere Zeiten ein.
Der Autor des Originalartikels weist darauf hin, dass die Branche vor großen Herausforderungen steht und die Akteure sich auf eine schwierige Phase einstellen müssen.