Geywitzs Vision: Zukunftsfähige Städte und Mietrecht

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In einem Interview äußerte sich Bundesbauministerin Klara Geywitz zu aktuellen Herausforderungen im Wohnungssektor und stellte ihre Visionen für die Zukunft der Stadtzentren dar. Sie thematisierte die Dringlichkeit einer Mietrechtsreform, die von Koalitionspartnern blockiert wird, und betonte die Notwendigkeit, die Mietpreisbremse zu verlängern sowie die Kappungsgrenze in angespannten Wohnungsmärkten zu senken. Geywitz sprach über die Komplexität von Gesetzgebungsverfahren, die durch das Verknüpfen verschiedener Themenbereiche noch komplizierter werden können.

Sie erörterte auch die Pläne für eine umfassende Baugesetzbuch-Novelle, die das Vorkaufsrecht für Kommunen stärken und Diskussionen mit den Koalitionspartnern anstoßen soll. Trotz der unterschiedlichen Marktsituationen in Deutschland betonte Geywitz die Bedeutung des sozialen Wohnungsbaus und des Wohngeldes, welches auch Eigentümern mit geringem Einkommen zugutekommen kann.

Sie kritisierte vergangene Annahmen, Deutschland sei ein schrumpfendes Land, und hob hervor, dass die Schaffung von Sozialwohnungen wieder an Bedeutung gewinnt. Weiterhin wurde auf die Problematik der Wohnungslosigkeit eingegangen und ein Nationaler Aktionsplan erläutert, der unter anderem auf europäischer Ebene adressiert werden soll.

Geywitz präsentierte einen 14-Punkte-Plan für mehr Wohnungen und diskutierte die Bedeutung von Anreizsystemen für den sozialen Wohnungsbau. Sie sprach über die Herausforderungen bei der Reduzierung der Flächenversiegelung und die Notwendigkeit, die soziale Dimension bei klimapolitischen Entscheidungen zu berücksichtigen.

Die Ministerin betonte die Attraktivität von Kleinstädten als Wohnorte und erklärte die Notwendigkeit, Leerstände zu adressieren sowie Innenstädte klimafreundlich und lebenswert zu gestalten. Sie prognostizierte, dass sich das Konsumverhalten ändern wird und der Einzelhandel in Innenstädten sich anpasst, um den Bedürfnissen nach Beratung und Erlebnissen gerecht zu werden.

Die Ansichten und Informationen wurden dem Berlin.Table Professional Briefing entnommen und hier erstmals am 31. Oktober 2023 veröffentlicht. Der Autor des Originalartikels ist Marten Ronneburg.