In Niedersachsen, und speziell im Landkreis Wesermarsch sowie in den Gemeinden Lemwerder und Berne, ist die Aktivität im Bereich des Wohnungsbaus und Grundstückserwerbs weiterhin verhalten. Trotz eines Rückgangs der durchschnittlichen Preise für gebrauchte freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, die nun im Vergleich zu anderen Regionen als günstig gelten, bleibt die Nachfrage gedämpft. Aktuelle Zahlen des Gutachterausschusses der Regionaldirektion Oldenburg-Cloppenburg zeigen, dass diese Preise in der Wesermarsch im letzten Jahr auf etwa 223.000 Euro gefallen sind, während sie ein Jahr zuvor noch bei 265.000 Euro lagen.
Diese Zurückhaltung spiegelt sich auch im jüngsten Grundstücksmarktbericht wider, der von der Niedersächsischen Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, und dem Vorsitzenden des Obersten Gutachterausschusses für Grundstückswerte, Andreas Teuber, vorgestellt wurde. Demnach wurden 2023 insgesamt nur 78.000 Kaufverträge für Immobilien abgeschlossen – so wenige wie seit 35 Jahren nicht mehr.
Die Immobilienpreise variieren stark innerhalb des Bundeslandes. Während in der Wesermarsch ein Haus noch vergleichsweise erschwinglich ist, erreichen die Preise in Hannover mit einem Durchschnitt von 525.000 Euro den landesweiten Höchstwert, und der Landkreis Holzminden weist mit 150.000 Euro den niedrigsten Wert auf.
Auch die Kosten für Bauland könnten für potenzielle Bauherren in der Wesermarsch von Interesse sein. In Lemwerder lag der durchschnittliche Baulandpreis für ein Eigenheim bei 125 Euro pro Quadratmeter und in Berne bei 95 Euro. Mehrfamilienhäuser erforderten in Lemwerder 130 Euro und in Berne 120 Euro pro Quadratmeter. Deutlich teurer wird es für Geschäftshäuser, mit 150 Euro pro Quadratmeter in Lemwerder und nur 75 Euro in Berne.
Die geringe Aktivität auf dem Wohnungsbaumarkt führte auch zu einer reduzierten Zahl von Zwangsversteigerungen in Niedersachsen, die mit 399 Fällen den niedrigsten Stand seit 2005 erreichte.
Trotz dieser insgesamt eher negativen Entwicklung gibt Andreas Teuber zu verstehen, dass es im Bereich des Geschosswohnungsbaus, insbesondere beim sozialen Wohnungsbau, Anzeichen für eine positive Wende gibt. Im dritten Quartal 2023 wurden landesweit 115 Grundstücksverkäufe getätigt – der höchste Wert seit einem Jahr.
Dieser Beitrag wurde basierend auf den Informationen des Originalartikels von dem Autor verfasst.
