Sicher Bauen: Regeln und Haftung auf der Baustelle

Die Sicherung von Baustellen ist entscheidend, um Unfallgefahren vorzubeugen. Baustellen stellen zahlreiche Risiken dar, sei es durch den Einsatz von Geräten und Maschinen oder durch den Umgang mit verschiedenen Baustoffen beim Hausbau. Es ist unerlässlich, dass sowohl öffentliche als auch private Baustellen bestimmten Sicherheitsvorschriften entsprechen, die beispielsweise in der Baustellenverordnung (BaustellV) verankert sind.

Für die Sicherheit auf der Baustelle ist im Grundsatz der Bauherr verantwortlich. Sollte es aufgrund mangelnder oder nicht regelkonformer Sicherungsmaßnahmen zu einem Schadensfall kommen, liegt die Haftung bei ihm. Um sich vor finanziellen Konsequenzen zu schützen, ist eine Bauherrenhaftpflichtversicherung ratsam. Ist die Baustellensicherung bereits in der Bau- und Leistungsbeschreibung eines Massiv- oder Fertighauses integriert, kümmert sich der beauftragte Hausbauunternehmer um die fachgerechte Umsetzung und die erforderliche Beschilderung, etwa an Straßen. Falls dies nicht der Fall ist, muss der Bauherr selbst eine Fachfirma für die Absicherungsmaßnahmen engagieren. Dies trifft auch auf Projekte zu, bei denen Eigenleistung im Hausbau gefordert ist.

Um Unbefugte, insbesondere Kinder, vom Betreten der Baustelle fernzuhalten, sind Maßnahmen wie der Einsatz von Bauzäunen erforderlich. Ein einfaches Schild mit „Betreten verboten“ ist hierbei nicht ausreichend. Offene Schächte müssen sicher abgedeckt sein. Zudem bedarf es besonderer Aufmerksamkeit hinsichtlich der Arbeitssicherheit des Personals und der Sicherung der Baustelle im Bereich von Straßen. Sicherungen an Verkehrswegen und der Schutz vor Gefährdungen durch den Straßenverkehr erfolgen beispielsweise durch Leitbaken, Leitplanken oder Leitwände.

Im Bereich Brandschutz müssen brennbare Materialien, Verpackungen, Druckgasbehälter und Feuerstätten wie Bitumenkocher oder Gasheizungen berücksichtigt werden. Abhängig von der Größe der Baustelle und der Verwendung brandgefährlicher Materialien ist eine angemessene Anzahl von Feuerlöschern vorzusehen. Zudem muss sichergestellt werden, dass benachbarte Grundstücke nicht beeinträchtigt oder beschädigt werden.

Das Personal auf der Baustelle muss angemessene Schutzkleidung tragen, die den Sicherheitsnormen entspricht. Dazu gehören beispielsweise stabile Schuhe mit Profilsohlen und Schutzkappen sowie wetterangepasste Arbeitskleidung mit CE-Kennzeichnung. Zusätzliche Spezialkleidung bietet Schutz bei Arbeiten mit Hitze oder bei Tätigkeiten, die das Abstrahlen involvieren, sowie Staubmasken.

Maßnahmen zum Schutz der Baustruktur und Materialien vor Witterungseinflüssen, wie Abdeckungen, sind ebenfalls wichtig. Beim Schutz von Leitungen ist darauf zu achten, dass beispielsweise Kräne einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu Hochspannungsleitungen wahren. Auch der Baumschutz und der Gewässerschutz spielen bei der Lagerung wassergefährdender Substanzen in Hochwasser- oder Gewässernähe eine wichtige Rolle. Die lokalen Baubehörden können detaillierte Informationen zu Vorschriften, Notwendigkeiten und Zuständigkeiten bereitstellen.