In Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich nach einer schwierigen Phase eine leichte Erholung in der Bauwirtschaft ab. Im ersten Quartal 2024 wurden Umsätze von nahezu 400 Millionen Euro verzeichnet, was einem Anstieg von 7,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders der Bereich der öffentlichen Aufträge, der ein Drittel zum Gesamtumsatz beitrug, erlebte mit einem Zuwachs von 15,6 Prozent einen Aufschwung, vornehmlich dank verstärkter Straßenbauaktivitäten. Der Wohnungsbau, der bisher schwächelte, zeigte mit einem Plus von 1,8 Prozent ein geringes Wachstum, wobei im März eine stärkere Aufwärtsentwicklung zu beobachten war. Der Wirtschaftsbau erhöhte seine Umsätze um 4,0 Prozent und erwies sich mit 162 Millionen Euro als umsatzstärkster Sektor.
Trotz dieser positiven Signale mahnte Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes MV, zur Vorsicht. Er wies auf einen Rückgang der Baugenehmigungen um 27,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr hin, was auf eine noch nicht vollständig stabile Baukonjunktur schließen lässt. Die Auftragseingänge beliefen sich auf 328 Millionen Euro. Im Vergleich zum starken Rückgang im Vorjahr bedeutete dies nur einen Anstieg von 1,4 Prozent, der preisbereinigt sogar bei Null lag.
Obwohl die Aufträge im Wohnungsbausektor um 16,3 Prozent zulegten, ist nach Aussage des Verbandsgeschäftsführers die Talsohle hier noch nicht durchschritten, insbesondere beim Bau von Mehrfamilienhäusern. Trotz der allgemein schwierigen Lage konnten die Baubetriebe ihre Belegschaft halten, mit etwa 10.700 Beschäftigten in größeren Betrieben und rund 20.500 unter Einbeziehung der Kleinbetriebe.
Die Bauindustrie im Nordosten erzielte 2023 ein Umsatzplus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr, das jedoch hauptsächlich auf gestiegene Baupreise zurückzuführen war. Real gesehen blieb das Baujahr 2023 mit einem Minus von 2,6 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Thomas Maync, der Präsident des Landesbausverbandes, fordert daher staatliche Investitionen in die Infrastruktur sowie Vereinfachungen im Baurecht und beschleunigte Genehmigungsverfahren, um die Konjunktur wieder anzukurbeln. Er mahnt, dass politische Versprechen zu Förderprogrammen eingehalten werden müssen und dass preistreibende Maßnahmen wie höhere Maut- oder CO2-Abgaben vermieden werden sollten.
Der Autor des Originalartikels liefert mit diesen Informationen einen detaillierten Einblick in die aktuelle Lage der Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.