Seit Januar 2021 können Hausbesitzer von beachtlichen staatlichen Förderungen für den Einbau einer Wärmepumpe profitieren. Bei einer neu eingebauten Wärmepumpenheizung können Zuschüsse von 35 Prozent beantragt werden, während eine Ergänzung zu einer bestehenden Gasheizung mit 30 Prozent gefördert wird. Wer eine alte Ölheizung ersetzt, kann mit Unterstützung der Bundesförderung für effiziente Gebäude von 40 bis 45 Prozent Subventionierung ausgehen. Auch gibt es einen zusätzlichen 5-Prozent-Bonus bei Vorlage eines individuellen Sanierungsfahrplans. Die verbleibenden Kosten lassen sich durch spezielle Kreditmodelle mit hohen Tilgungszuschüssen im Rahmen der BEG-EM-Förderung abdecken.
Luftwärmepumpen gibt es in zwei Varianten. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Außenluft und Sonnenenergie, wofür eine Außeneinheit erforderlich ist. Diese Wärmepumpen eignen sich sowohl für den Einbau in Altbauten als auch in Neubauten mit niedrigem Dämmstandard und können neben der Heizung auch die Warmwasserbereitung übernehmen. Luft-Luft-Wärmepumpen dagegen verwenden die warme Raumluft als Energiequelle und sind besonders für gut gedämmte Niedrigenergie- oder Passivhäuser geeignet, da sie ohne Heizkörper oder Fußbodenheizung auskommen und Teil einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sind.
Luftwärmepumpen werden entweder als kompakte Einheit oder in Split-Bauweise angeboten. Die kompakte Variante kann sowohl innen als auch außen aufgestellt werden, während die Split-Bauweise aus einer Innen- und einer Außeneinheit besteht und weniger Platz beansprucht. Bei der Auswahl des Aufstellorts spielen Akustik und Schallschutz eine wichtige Rolle.
Neben Luftwärmepumpen gibt es auch Sole-Wasser- und Grundwasserwärmepumpen, die die Wärme aus dem Erdreich bzw. dem Grundwasser ziehen. Der Kauf einer Luftwärmepumpe sollte gut überlegt sein, wobei das EHPA-Gütesiegel und eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 2,5 Qualitätsindikatoren darstellen. Idealerweise wird die Luftwärmepumpe in Räumen wie Garage, Keller oder Technikraum aufgestellt, wo Kondenswasser problemlos abgeleitet werden kann.
Bei Neubauprojekten empfiehlt sich der Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, um von Beginn an umweltfreundlich und kosteneffizient zu heizen. Auch für Altbauten ist diese Lösung bei angemessener Dämmung vorteilhaft. Vor dem Einbau ist eine behördliche Genehmigung erforderlich, wobei die Genehmigungsprozesse vergleichsweise unkompliziert sind. Bei der Außenaufstellung sind zudem Lärmschutzvorschriften zu beachten.
Die korrekte Auslegung der Luftwärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Heizlast, die nach DIN EN 12831 berechnet wird, sowie dem Standort, der Wohnfläche und der Dämmung des Hauses. Eine Kombination mit Photovoltaikanlagen kann die Effektivität weiter steigern.
Entgegen verbreiteter Vorurteile kann eine Luftwärmepumpe bei richtiger Planung und Auslegung sehr effizient und geräuscharm sein. Sie leistet bereits einen Beitrag zum Klimaschutz, wenn sie mit dem deutschen Strommix, der zu etwa 25 Prozent aus erneuerbaren Energien besteht, läuft.
In Anbetracht der staatlichen Fördermöglichkeiten und der langfristigen Einsparungen bei den Heizkosten stellt der Einbau einer Luftwärmepumpe eine zunehmend attraktive Option für umweltbewusstes Heizen dar.