Bauflaute im Mühldorfer Norden: Zinsen bremsen

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In den Gemeinden des nördlichen Landkreises Mühldorf scheint der Bau-Boom ins Stocken geraten zu sein. Insbesondere in Erharting war die Bautätigkeit zuletzt rege, doch nun ist eine deutliche Verlangsamung zu beobachten. Georg Wagenbauer, der Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Rohrbach, hat für das Jahr 2023 einen spürbaren Rückgang an Bauanträgen festgestellt. Die steigenden Bauzinsen und eine schwächelnde Konjunktur machen es nicht gerade attraktiv, in diesen Zeiten ein Eigenheim zu errichten.

In Neumarkt-St. Veit etwa berichtet Bürgermeister Erwin Baumgartner, dass finanzielle Hürden durch höhere Zinsen potenzielle Bauherren abschrecken könnten. Die Stadt hatte zuvor Grundstücke verkauft, die nun mangels Bauaktivität zurückgegeben wurden. Obwohl eine Warteliste für Baugrundstücke besteht, deutet dies auf eine gewisse Zurückhaltung der Bauwilligen hin.

Im Gegensatz dazu hat die Verwaltungsgemeinschaft Oberbergkirchen bisher keine Rückgaben von Baugrundstücken aus finanziellen Gründen erlebt, wie Georg Obermaier, der Geschäftsstellenleiter, erläutert. Die Gemeinde ist derzeit zurückhaltend mit dem Verkauf von Grundstücken, und in einigen Orten wie Zangberg und Lohkirchen sind kaum noch Baugründe verfügbar.

Auch in der Gemeinde Mettenheim lässt man sich laut Markus Krause, dem Geschäftsleiter im Rathaus, beim Bauen mehr Zeit. Während dort noch Baugründe zur Verfügung stehen, ist das Interesse daran zurückgegangen. Krause vermutet, dass die Lage des Ortes und das Fehlen eines guten öffentlichen Nahverkehrs die Attraktivität als Wohngebiet schmälern könnte.

Trotz der allgemeinen Zurückhaltung gibt es in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Rohrbach noch genügend Baugrund. In Erharting wurden in den letzten Jahren mehrere Grundstücke vergeben und bebaut, und auch in Niederbergkirchen ist Baugrund verfügbar. Allerdings steht auch hier die Entscheidung des Gemeinderats zum Verkaufszeitpunkt noch aus.

Die Nachfrage und Bautätigkeit ist in der gesamten Region rückläufig, was auch die Anzahl der Bauanträge widerspiegelt. So haben beispielsweise in Erharting, Niederbergkirchen und Niedertaufkirchen die Anträge im Jahr 2023 deutlich abgenommen.

Abschließend sei angemerkt, dass die gestiegenen Baukosten und Zinsen zu einer gewissen Zurückhaltung bei den Bauvorhaben geführt haben. Doch trotz dieser Herausforderungen gibt es immer noch ein starkes Interesse an Bauland in der Region, wie die Aussagen der lokalen Verantwortungsträger belegen. Dieser Artikel basiert auf den Erkenntnissen des Autors des Originalartikels, Josef Enzinger.