In Bayern zeigt sich ein deutlicher Rückgang bei den Baugenehmigungen, der eine abnehmende Tendenz im Wohnungsneubau in den kommenden Monaten vermuten lässt. Im Detail wurden in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ganze 42.740 Wohnungen genehmigt, was im Vergleich zum Vorjahr einen erheblichen Rückgang von 30,1 Prozent bedeutet, wie das Statistische Landesamt berichtete.

Experten führen diese Entwicklung vor allem auf die parallele Steigerung der Baukosten und der Immobilienzinsen zurück. Bereits für das erste Halbjahr meldete das Landesamt einen Rückgang von 27,2 Prozent. Diese Zahlen lassen darauf schließen, dass insbesondere auf dem Land die Menschen ihre Hoffnung auf ein Eigenheim aufgrund der gestiegenen Kosten zurückstellen oder gar aufgeben müssen. So sank die Zahl der Genehmigungen für neue Einfamilienhäuser um 35,7 Prozent und bei Zweifamilienhäusern sogar um 54 Prozent.

In den städtischen Gebieten, wo vermehrt mehrgeschossige Mietshäuser errichtet werden, war der Rückgang mit etwa zehn Prozent weniger stark ausgeprägt als auf dem Land, wo ein Minus von 37,1 Prozent zu verzeichnen war.

Die regionalen Unterschiede innerhalb Bayerns sind ebenfalls signifikant. Besonders betroffen sind der Osten und Norden des Bundeslandes. In Niederbayern und Unterfranken ging die Zahl der Baugenehmigungen um rund 44 Prozent zurück, während in Schwaben und Oberbayern die Rückgänge mit 16 beziehungsweise 22,9 Prozent weniger drastisch ausfielen. Die Oberpfalz, Oberfranken und Mittelfranken bewegen sich mit Rückgängen zwischen 31,9 und 38,3 Prozent im mittleren Bereich.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Baugenehmigung nicht automatisch zu einem realisierten Wohnungsbau führt. Dennoch ist es eine gängige Beobachtung, dass mit einem Einbruch der Genehmigungen in der Regel auch eine Abnahme der Bautätigkeit einhergeht.

Der Rückgang der Baugenehmigungen ist ein Alarmzeichen für die Branche, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Wohnungsbau weiterentwickeln wird. Dieser Beitrag basiert auf Erkenntnissen des Autors des Originalartikels.