Dießen kombiniert Alt und Neu: Wohnprojekt ‚Drei Rosen‘

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Auf dem Areal des historischen Gasthofs „Drei Rosen“ in Dießen soll ein neues Wohnbauprojekt realisiert werden, das mindestens 24 Wohnungen umfassen wird. Der seit 2015 leerstehende Gasthof, der 1864 eröffnet wurde, wird nicht als Wirtshaus, sondern als integraler Bestandteil des Wohnprojekts unter dem Leitgedanken „Alt und Neu kombinieren“ wiederbelebt. Um die Bürger*innen von Beginn an in das Projekt „Wohnen in der Schützenstraße 22“ zu integrieren, lud die Gemeinde zu einem Bürgerdialog ein, bei dem Bürgermeisterin Sandra Perzul zahlreiche Gäste willkommen hieß. Sie machte klar, dass es sich nicht um sozialen Wohnungsbau handelt, sondern um die Bereitstellung von bezahlbarem Mietwohnraum für Normalverdiener.

Die Marktgemeinde hat mit einem Planungswettbewerb begonnen, um als Bauherr aufzutreten und staatliche Zuschüsse zu erhalten. Barbara Hummel, die den Wettbewerb mit ihrem Planungsbüro betreut, erläuterte die Vorgaben für die Architekturbüros, die am Wettbewerb teilnehmen. Ziel ist es, das prägende Hauptgebäude zu erhalten und für Wohnzwecke nutzbar zu machen, während der Saal und die hinteren Anbauten für Neubauten weichen sollen. Geplant sind Einheiten von Ein- bis Fünfzimmerwohnungen mit Größen, die den Wohnraumförderbestimmungen entsprechen. Jede Wohnung, bis auf das Bestandsgebäude, soll über einen Balkon, eine Loggia, eine Terrasse oder einen Gartenanteil verfügen. Die Wohnanlage soll barrierefrei sein, mit einer rollstuhlgerechten Drei-Zimmer-Wohnung und 1,5 Stellplätzen pro Wohnung in einer möglichen Tiefgarage sowie oberirdische Besucherparkplätze. Auch Fahrradstellplätze und Stellplätze für Lastenfahrräder sind Teil des Konzepts.

Für die Energieversorgung sollen Wärmepumpen oder vergleichbare Techniken und für die Stromversorgung Photovoltaik-Flächen genutzt werden. Die Architektur soll technik- und wartungsarm sein, wobei ein ressourcenschonender Bau in Holz- oder Hybridbauweise möglich ist. Die Dachgestaltung soll sich an den traditionellen Satteldächern orientieren, wobei auch moderne Interpretationen erwünscht sind. Ein sorgsamer Umgang mit dem bestehenden Baumbestand ist vorgesehen.

Zur Auswahl des Siegerentwurfs wird ein Gremium aus Fachpreisrichtern, Beratern des Bauamtes und Sachpreisrichtern, darunter Bürgermeisterin Perzul und Gemeinderäte, zusammenkommen. Auch die Regierung von Oberbayern wird beratend einbezogen, und durch ein Losverfahren wurde ein Bürgervertreter hinzugefügt.

Der Wettbewerb wird etwa zwei Jahre dauern, und der Baubeginn ist für 2026 geplant. Die ersten Mieter*innen könnten Ende 2028 oder Anfang 2029 einziehen. Eine Kostenschätzung für das Projekt steht noch aus und ist abhängig vom Siegerentwurf.

Der „Drei Rosen“ hatte nach der Schließung und dem Ankauf durch die Marktgemeinde noch einmal als kurzfristige Unterkunft für junge unbegleitete Asylbewerber gedient, nachdem es zuvor nicht gelang, das Traditionswirtshaus wiederzubeleben. Der Artikel basiert auf Informationen des Autors des Originalartikels.