Hessen fordert Reformen für erschwinglicheren Wohnungsbau

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In Hessen wird seit längerem zu wenig erschwinglicher Wohnraum geschaffen, was vor allem auf die hohen Baukosten zurückzuführen ist. Eine Initiative von hessischen Wohnungsbauunternehmen hat die Landesregierung nun dazu aufgerufen, bürokratische Hürden zu senken und überflüssige Vorschriften abzubauen. Gerald Lipka, Geschäftsführer des Immobilienverbands BFW und Sprecher der Initiative „Impulse für den Wohnungsbau“, betonte auf einer Pressekonferenz in Frankfurt die Notwendigkeit einer Trendumkehr, um das Bauen schneller und kostengünstiger zu gestalten. Er wies darauf hin, dass die Zahl der Baugenehmigungen seit zwei Jahren rückläufig sei und in Folge dessen auch weniger Wohnungen fertiggestellt werden könnten, obwohl der Bedarf steige.

Lipka sprach sich auch dafür aus, dass die hessische Landesregierung den Bundesjustizminister im Bundesrat unterstützen sollte, um einfacheren Bauvorschriften zu etablieren. Matthias Berger vom Verband der südwestdeutschen Wohnungswirtschaft appellierte an die politischen Kräfte, die geplante Reform der hessischen Bauordnung zügig durchzuführen, was unter anderem die Aufstockung von Wohnhäusern vereinfachen könnte. Auch Tobias Rösinger, ein Architekt, forderte ein Ende des „Wildwuchses“ kommunaler Vorschriften, die den Wohnungsbau unnötig verteuern.

Andreas Ostermann vom Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure schlug vor, die hessischen Verwaltungsvorschriften zu reduzieren, während Bianca Mickasch vom Bauindustrieverband Hessen-Thüringen mehr Vernunft bei technischen Bauvorschriften und Genehmigungsverfahren anmahnte. Thomas Reimann, Präsident des Verbands baugewerblicher Unternehmen Hessen, setzte sich für den einfacheren Einsatz recycelter Baustoffe ein und Michael Strauch vom Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie plädierte für eine Vereinfachung des Bau- und Planungsrechts.

Die Initiative „Impulse für den Wohnungsbau Hessen“ existiert bereits seit zehn Jahren und hat das Ziel, die Interessen der Bau- und Immobilienwirtschaft in Hessen zu vertreten. Ähnliche Initiativen gibt es auch in anderen Bundesländern. Nach der Entlassung von Baustaatssekretärin Lamia Messari-Becker betonte Lipka zudem die Wichtigkeit einer verlässlichen Ansprechpartnerin im Wirtschaftsministerium für die Bauwirtschaft.

Dieser Artikel wurde von Hanning Voigts verfasst.