Im aktuellen Immobilienmarkt zeigt sich ein gemischtes Bild, wenn es um die Preisentwicklung von Neubau- und Bestandswohnungen geht. Eine Analyse von IMMOunited vergleicht die durchschnittlichen Wohnungspreise im ersten Halbjahr 2023 mit denen aus 2022 in den österreichischen Landeshauptstädten und offenbart eine teilweise steigende, teilweise stagnierende oder sogar sinkende Tendenz.
Neubauwohnungen erweisen sich in Innsbruck und Salzburg als besonders teuer, während sie in St. Pölten vergleichsweise erschwinglich sind. Im Bestandssegment zeigt sich Innsbruck mit dem höchsten Durchschnittspreis, wohingegen Wohnungen in Graz als verhältnismäßig günstig eingestuft werden können.
Die Verunsicherung der Käufer spiegelt sich im Grundbuch wider, mit rund 27 % weniger verbücherten Wohnungs-Kaufverträgen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies könnte auf Dauer auch Konsequenzen für die Immobilienpreise haben, wie Roland Schmid, Owner und CEO von IMMOunited, anmerkt.
In Bregenz konnten lediglich für Bestandswohnungen ausreichend Daten für eine valide Auswertung gesammelt werden, mit einem durchschnittlichen Transaktionspreis von etwas mehr als 337.000 €, ein minimaler Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. In Eisenstadt hingegen waren die Daten nicht ausreichend für eine Analyse.
Gebrauchtwohnungen in Graz erreichten im ersten Halbjahr 2023 durchschnittlich 206.000 €, was einer Steigerung von 4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und dennoch den günstigsten Durchschnittspreis der Analyse darstellt. Neubauwohnungen waren hier mit 288.000 € teurer, jedoch nur minimal gestiegen.
In Innsbruck kosteten Bestandswohnungen durchschnittlich 388.000 €, was fast unverändert zum Vorjahr ist. Neubauwohnungen verzeichneten hingegen einen Anstieg auf 599.000 €, ein Plus von knapp 8 %.
In Klagenfurt stiegen die Preise für Gebrauchtwohnungen um 8 % auf 216.000 €, während Neubauwohnungen mit rund 300.000 € einen Rückgang von 5 % im Vergleich zum Vorjahr erlebten.
Linz erlebte in beiden Wohnungskategorien einen merkbaren Preisrückgang. Im Gebrauchtsegment waren es etwa -11 % auf rund 229.000 €, bei Neubauwohnungen -16 % auf 326.000 €.
Salzburg verzeichnete im Bauträgersegment mit rund 593.000 € den zweithöchsten Durchschnittspreis, ein Anstieg von knapp 3 %. Bestandswohnungen hingegen zeigten einen leichten Rückgang von fast 3 %.
In St. Pölten lagen die Preise für Bauträgerwohnungen trotz eines Anstiegs von mehr als 5 % auf 272.000 €, was den günstigsten Transaktionspreis im Städteranking darstellt.
In Wien waren Bestandswohnungen mit einem Durchschnittspreis von 338.000 € und Neubauwohnungen mit 430.000 € zu verzeichnen. Hier stieg der Preis für Neubauwohnungen um fast 3 %, während Bestandswohnungen mehr als 3 % einbüßten.
Die Analyse stützt sich auf mehr als 9.300 Wohnungstransaktionen aus dem ersten Halbjahr der Jahre 2022 und 2023. Der Stichtag der Auswertung war der 20.10.2023. Die Ergebnisse zeigen, dass der Immobilienmarkt in Österreich weiterhin dynamisch ist und regionale Unterschiede aufweist.
Die Erkenntnisse wurden von Roland Schmid, dem Autor des Originalartikels und CEO der IMMOunited GmbH, zusammengestellt.