Krise im Bauhandwerk: Betriebe schließen, Fachkräftemangel droht

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In der Bauindustrie, insbesondere im Wohnungsbau, zeichnet sich eine Krise ab, die auch die Handwerksbetriebe stark betrifft. In Baden-Württemberg ist die Situation besonders besorgniserregend, da dort im ersten Halbjahr 2024 doppelt so viele Maurer- und Betonbauerbetriebe ihre Türen geschlossen haben wie zuvor. Dieser Rückgang an Betrieben führt nicht nur zu einem Verlust an Fachkräften, sondern gefährdet auch den sozialen Frieden durch zunehmenden Wohnungsmangel.

Peter Haas, der Hauptgeschäftsführer von Handwerk BW, äußert Kritik an den jüngsten Entscheidungen der Bundesregierung, die Zuschüsse für die Energieberatung zu kürzen. Er betont, dass solche Kürzungen zu einem Zeitpunkt, an dem der Wohnungsbau bereits stark nachlässt, besonders ungünstig sind. Bundesminister Robert Habeck wird vorgeworfen, die Ernsthaftigkeit der Lage zu verkennen.

Obwohl die Situation noch nicht als Pleitewelle bezeichnet werden kann, sind die Entwicklungen dennoch alarmierend. Es bedarf dringend mehr Investitionen in den öffentlichen Wohnungsbau und eine Senkung der Grunderwerbsteuer, um die Bautätigkeit wieder zu beleben. Der Rückgang der Handwerksbetriebe führt zudem zu einem Verlust von dringend benötigten Fachkräften.

Die Handwerkskammer Baden-Württemberg hat zwar insgesamt einen leichten Anstieg der Betriebe um 0,5 Prozent auf 143.225 registriert, jedoch betrifft dies fast ausschließlich Gewerke ohne Zulassungspflicht, was meist Soloselbstständige oder nebenberuflich Tätige einschließt. In den zulassungspflichtigen Gewerken dagegen ist die Zahl der Betriebe um 685 oder 0,7 Prozent gefallen. Lediglich die Elektrotechniker verzeichnen einen signifikanten Zuwachs von 111 Neugründungen. Im Gegensatz dazu haben die Maurer und Betonbauer insgesamt 227 Betriebe verloren. Das zulassungsfreie Handwerk konnte hingegen einen Anstieg auf 36.325 Betriebe verzeichnen.

Es ist offensichtlich, dass eine Zunahme von Meisterbetrieben notwendig ist, da diese vor allem für die Ausbildung und somit für den Nachwuchs sorgen. Der Autor des Originalartikels ist Peter Haas.