Lohnt sich der Hauskauf bei hohen Bauzinsen?

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In der aktuellen Immobilienlandschaft stellt sich für viele die Frage, ob sich der Erwerb von Wohneigentum trotz der anhaltend hohen Bauzinsen noch rechnet. Vor allem im Osten von München sind neue, moderne Häuser zu finden, deren Erwerb jedoch durch die gestiegenen Hypothekenzinsen erschwert wird. Obwohl die Preise für Immobilien leicht gesunken sind, bewegen sich die Bauzinsen immer noch auf einem Niveau bis zu 4 Prozent, was den Kauf deutlich verteuert.

Zurückblickend auf die letzten zwei Jahre sehen wir, dass diejenigen, die zu dieser Zeit Immobilien erwarben, zwar mit hohen Kaufpreisen konfrontiert wurden, aber immerhin von niedrigen Zinsen profitieren konnten. Damals lagen die Zinsen teilweise nur bei etwa einem Prozent. Doch seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen sind die Preise für Nahrungsmittel und Energie stark gestiegen, was zu einer hohen Inflation führte. Die Europäische Zentralbank reagierte mit mehreren Anhebungen des Leitzinses, was wiederum die Bauzinsen in die Höhe trieb.

Die jüngste Entscheidung der EZB, die Leitzinssätze unverändert zu lassen, deutet auf eine mögliche Stabilisierung der Zinsen hin, ohne dass aktuell ein signifikanter Rückgang in Sicht ist. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf Käufer von Immobilien, da ein Anstieg der Zinsen für Staatsanleihen auch Baufinanzierungen verteuert. Eine Umfrage von YouGov im Auftrag der Deutschen Bank Immobilien zeigt, dass die Mehrheit der Kaufinteressenten ihre Pläne verschiebt, in der Hoffnung auf sinkende Kaufpreise, abflachende Zinsen oder neue staatliche Förderprogramme.

Dennoch rät Florian Schüler, Sprecher der Geschäftsführung von Deutsche Bank Immobilien, Kaufinteressenten nicht zu zögern, falls sie das passende Objekt gefunden haben. Die Nachfrage sei aktuell verhalten und das Angebot groß, was ein relativ moderates Preisniveau zur Folge hat. Schüler prognostiziert, dass die Nachfrage bald wieder steigen und damit auch die Preise anziehen könnten. Er betont, dass trotz der gestiegenen Zinsen der Erwerb von Wohneigentum auf lange Sicht immer noch günstiger sein kann als in den 1980er- und 1990er-Jahren, und weist auf verfügbare staatliche Förderungen hin.

Für Bauherren, die bereits eine Finanzierung abgeschlossen haben, besteht nach zehn Jahren die Option, durch ein Sonderkündigungsrecht den Kredit zu kündigen und gegebenenfalls zu günstigeren Konditionen umzuschulden. Experten von Dr. Klein empfehlen eine Umschuldung bereits bei einer Zinssatzsenkung von nur 0,2 Prozent, da die Vorteile wie eine optimierte Baufinanzierung oder Sondertilgungen den Aufwand rechtfertigen.

Insgesamt lohnt es sich also, den Immobilienmarkt genau zu beobachten und bei einer guten Gelegenheit zu handeln, um langfristig von den eigenen vier Wänden profitieren zu können.

Der Autor des Originalartikels bietet weitere Einsichten zu diesem Thema und beleuchtet, wie sich Immobilienkäufer trotz der aktuellen Herausforderungen gute Chancen am Markt sichern können.