Meerbusch kämpft um sozialen Wohnungsbau

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In Meerbusch zeichnet sich aktuell ein deutliches Ungleichgewicht zwischen der Nachfrage und dem Angebot an bezahlbarem Wohnraum ab. Die Bautätigkeit hat sich verlangsamt, was dazu führt, dass auch weniger sozial geförderte Wohnungen entstehen. Diese Entwicklung stellt eine wachsende Herausforderung dar, der sich der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss von Meerbusch in seiner nächsten Sitzung annehmen möchte.

Die Sitzung findet heute, am 14. November, um 17 Uhr im Bürgerhaus in der Wittenberger Straße 21 statt. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, als Zuhörer teilzunehmen und haben zudem die Möglichkeit, ihre Anliegen in einer Fragestunde zu Beginn der Veranstaltung zu äußern. Auf der Agenda stehen wichtige Themen, darunter auch der sozial geförderte Wohnungsbau.

Markus Lewe, der Präsident des Städtetags, hat kürzlich auf die Vollbremsung im Wohnungsbau hingewiesen, die vor allem durch die Unrentabilität neuer Bauprojekte bedingt ist. Peter Annacker, der Sozialdezernent von Meerbusch, bestätigt diese Problematik für die Stadt. Meerbusch hat die Regelung, dass bei neuen Bauprojekten mit mehr als 20 Wohneinheiten mindestens 30 Prozent der Wohnungen sozial gefördert sein müssen. Doch es mangelt an Bauherren, die bereit sind, solche Projekte zu realisieren. Die Stadt Meerbusch hat auf eine Anfrage der SPD-Fraktion geantwortet, dass die aktuellen Baukosten im Verhältnis zu den relativ niedrigen Mieten im Bereich des sozialen Wohnungsbaus Investitionen unattraktiv machen. Während im Jahr 2020 noch etwa 106 sozial geförderte Wohnungen realisiert wurden, sind für die Jahre 2021 bis 2023 lediglich 53 solcher Einheiten umgesetzt worden. Gleichzeitig steigt der Bedarf an günstigem Wohnraum weiter an, was dazu führt, dass die vorhandenen und geplanten Projekte voraussichtlich nicht ausreichen werden, um diesen Bedarf zu decken. In der Sitzung soll ein Überblick über die zukünftige Entwicklung gegeben und die Herausforderungen für Meerbusch in diesem Bereich diskutiert werden.

Zudem hat die Fraktion Grün-alternativ Anfragen an verschiedene Beteiligte im Bereich des bezahlbaren Wohnraums gerichtet. Unter anderem wurde der Mieterverein NRW nach Möglichkeiten befragt, bezahlbaren Wohnraum in Meerbusch zu schaffen, und um Beispiele aus der Praxis gebeten. Auch die Servicegesellschaft des Rhein-Kreis Neuss soll Auskunft über aktuelle und abgeschlossene Projekte geben. Zudem wird erörtert, welche Strategien Kommunen verfolgen können, um Einfluss auf die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu nehmen, etwa durch die Beibehaltung von Grundstücken und Immobilien im öffentlichen Besitz. Fragen werden auch an die NRW-Bank und den Bauverein zu diesem Thema gerichtet.

Der Autor des Originalartikels wird am Ende der Sitzung einen Überblick über die angesprochenen Themen und Ergebnisse präsentieren.

Originalartikel: rp-online.de/nrw/staedte/meerbusch/finanzausschuss-beraet-ueber-bezahlbaren-wohnraum-in-meerbusch_aid-101387685