Ravensburg kämpft gegen Wohnraummangel

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In der Stadt Ravensburg sieht man mit Sorge auf den signifikanten Rückgang des Wohnungsbaus. Die Ursachen, wie gestiegene Baukreditzinsen und Materialkosten, liegen außerhalb des Einflusses der kommunalen Behörden. Um dennoch Abhilfe zu schaffen, plant die Stadtverwaltung, lokale Hindernisse für Bauwillige aus dem Weg zu räumen. Ein Zwölf-Punkte-Plan soll Genehmigungsverfahren vereinfachen, Kosten senken und Anreize schaffen, leerstehende Wohnungen zu vermieten. Nicht alle Kommunalpolitiker sind jedoch zufrieden und sehen Bedarf für noch weitreichendere Maßnahmen, die bis hin zu Bußgeldern für leerstehenden Wohnraum reichen könnten.

Oberbürgermeister Daniel Rapp, der normalerweise den Sitzungen des Technischen Ausschusses fernbleibt, hat sich aufgrund der Wichtigkeit des Themas persönlich für das Maßnahmenpaket eingesetzt. Trotz unterschiedlicher Meinungen in den Fraktionen, wie etwa bei den Grünen bezüglich der Lockerung der Baumschutzsatzung und der FDP hinsichtlich der möglichen Einführung einer Grundsteuer C, konnten die Pläne vorangebracht werden.

Die steigenden Bauzinsen und die zunehmenden Neubaukosten haben bereits zu einem Rückgang bei Bauvorhaben geführt. Zusätzlich belasten Insolvenzen von Bauträgern und ungewisse Bauprojekte großer Konzerne die Situation. Baubürgermeister Dirk Bastin bemerkte, dass es nicht sinnvoll sei, an bestehenden Allianzen für bezahlbaren Wohnraum festzuhalten, wenn diese Investoren abschrecken.

Die geplanten Maßnahmen fanden im Technischen Ausschuss grundsätzlich Zustimmung, obwohl Kritik an der Praxis geäußert wurde, immer nur komplette Pakete zu verabschieden. Trotz Bedenken, wie der Aufweichung des Baumschutzes, sind die Grünen bereit, den Maßnahmenplan zu unterstützen. Maria Weithmann (Grüne) schlug vor, eine neue Stelle im Bauamt breiter aufzustellen, um neben der Beratung zum Ausbau älterer Einfamilienhäuser auch leerstehenden Wohnraum zu identifizieren und dessen Vermietung zu fördern.

Diskussionen gab es auch hinsichtlich der Grundsteuer C, welche als zusätzlicher Anreiz dienen soll, brachliegendes Bauland zu bebauen. Es gibt Bedenken, dass nicht alle Grundstücke Spekulanten gehören und die Unterscheidung schwierig sein könnte. Während die Einführung von Bußgeldern für leerstehende Wohnungen von einigen unterstützt wird, sehen andere darin einen zu starken Eingriff in das Eigentum.

Die Entscheidung über das 12-Punkte-Programm der Verwaltung wird der Gemeinderat am 27. November treffen. Insgesamt zeigt sich, dass trotz finanzieller Herausforderungen im Haushalt das Thema Wohnraum in Ravensburg eine hohe Priorität genießt und innovative Lösungen gesucht werden. Der Autor des Originalartikels gibt damit einen umfassenden Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Bemühungen der Stadt Ravensburg im Bereich des Wohnungsbaus.