Ravensburgs Kampf gegen die Wohnungsnot

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In Ravensburg hat die Wohnungsnot ein dramatisches Ausmaß erreicht, und die Stadtverwaltung zeigt sich entschlossen, mit mutigen Schritten entgegenzuwirken. Oberbürgermeister Daniel Rapp und Baubürgermeister Dirk Bastin haben einen ehrgeizigen Zwölf-Punkte-Plan vorgestellt, der darauf abzielt, den Wohnungsbau in der Stadt zu beleben. Das Programm konzentriert sich darauf, den Prozess für Bauherren zu vereinfachen, die Kosten zu senken und das Verfahren zu beschleunigen, mit dem Ziel, jährlich 200 bis 250 neue Wohnungen zu schaffen.

Rapp hat bereits einige seiner Vorschläge auf der Oberschwabenschau präsentiert und später in einem Pressegespräch näher erläutert. Die Maßnahmen richten sich vor allem an private Bauherren und sollen unter anderem durch die Digitalisierung und Vereinfachung von Genehmigungsverfahren unterstützt werden. So sollen in Zukunft Anträge schneller bearbeitet werden, mit einer Frist von sechs Wochen für einfache Verfahren und maximal drei Monaten für komplexere Fälle.

Weitere Punkte umfassen die gezielte Beratung von Hausbesitzern bei Umbauten, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, sowie die Senkung der Gebühren für Baugenehmigungen. Die Stadt plant auch, Ausnahmen bei der Erstellung von Stellplätzen zuzulassen und Sondernutzungsgebühren temporär auszusetzen, sofern Wohnraum entsteht. In Gebieten ohne Bebauungsplan will die Stadt mehr Flexibilität bieten, und alte Bebauungspläne sollen überarbeitet werden, um zusätzliche Wohnflächen, beispielsweise in Dachgeschossen, zu ermöglichen.

Die Beteiligung von Bauträgern an Infrastrukturkosten soll bis Ende 2026 ausgesetzt werden, um die Kosten für Wohnungseigentümer zu senken. Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum wird einer Überarbeitung unterzogen, was vermutlich eine Lockerung der Vorgaben für Sozialwohnungen bedeutet. Des Weiteren ist geplant, eine Steuer auf unbebaute Grundstücke einzuführen und das Bauen im Erbbaurecht zu fördern, um Familien den Zugang zu Grundstücken zu erleichtern. Die umstrittene Baumschutzsatzung soll ebenfalls vereinfacht werden, um bürokratischen Aufwand zu reduzieren.

Mit diesen Maßnahmen zeigt sich Ravensburg entschlossen, die Wohnsituation zu verbessern und den Bauherren entgegenzukommen. Der Technische Ausschuss des Gemeinderates hat sich bereits mit den Vorschlägen befasst, und es wird erwartet, dass diese noch intensiv diskutiert werden. Dieser Artikel basiert auf einem Originalartikel des Autors.