Scholz fordert Bauboom gegen Wohnraummangel

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In der aktuellen Diskussion um den Mangel an Wohnraum in Deutschland hat Bundeskanzler Olaf Scholz einen Bauboom ähnlich wie in den 1970er Jahren gefordert. Scholz sieht die Hauptursachen für den fehlenden Wohnraum weniger in den hohen Zinsen, sondern vielmehr im Mangel an Bauland und im Bau von Wohnungen, die nicht den Bedürfnissen entsprechen. Während einer Veranstaltung der „Heilbronner Stimme“ betonte der Kanzler die Notwendigkeit, neue Stadtteile zu errichten, um dem Bedarf gerecht zu werden.

Scholz plädierte für ein Umdenken beim Bauen auf der „grünen Wiese“ und schlug vor, politische Vereinbarungen zu treffen, um mehr Bauland verfügbar zu machen. Er sprach sich auch für höhere Bebauungen aus, wo diese bisher verhindert wurden. Trotz der Existenz von hunderttausenden Baugenehmigungen beobachtet er einen Rückgang bei den Neubauten und stellte weitere finanzielle Mittel für den geförderten Wohnungsbau in Aussicht.

Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen wie das serielle Bauen, den Bürokratieabbau und verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten ergriffen, um günstigeres Bauen zu fördern. Scholz kritisierte jedoch, dass zu viele hochpreisige Wohnungen gebaut werden, die nicht der Nachfrage entsprechen. Er warf einigen Investoren vor, sich verspekuliert zu haben und betonte die Wichtigkeit, Wohnungen zu schaffen, die auch tatsächlich benötigt werden.

Die Wohnungswirtschaft setzt große Hoffnungen in das serielle Bauen, bei dem große Bauteile vorgefertigt und nur noch vor Ort zusammengesetzt werden. Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GDW, sieht in den beschleunigten und vereinheitlichten Planungsverfahren ein Potential zur Lösung der Wohnungskrise. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, sieht in staatlich vergünstigten Krediten einen möglichen Ausweg aus der Krise und warnt davor, dass der Wohnungsbau bis spätestens 2025 zum Erliegen kommen könnte.

Die Lage im deutschen Wohnungsbau spitzt sich weiter zu, und es wird deutlich, dass neue Lösungsansätze schnellstmöglich umgesetzt werden müssen, um die Krise zu bewältigen. Der Artikel basiert auf Informationen von Oliver Neuroth vom ARD-Hauptstadtstudio.

Originalartikel: www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/baupolitik-wohnungsbau-100.html