In der malerischen Gemeinde Sigmaringendorf, umgeben von der idyllischen Lauchert und den sanften Tönen vorbeiziehender Züge, zeichnet sich ein neues Kapitel im Bereich des Wohnens für Senioren ab. Dort, wo der Ringelnatzweg die Alltagsszenen säumt, wird ein innovatives Konzept für eine Seniorenanlage Wirklichkeit, das bereits seit über vier Jahren in den Startlöchern steht. Mit der Expertise der Firma Dreher Bau aus Inzigkofen als Bauträger und dem Albstädter Pflegedienstleiter Senova, der als Betreiber fungiert, soll das Projekt nun im ersten Halbjahr 2024 mit dem Bau beginnen.
Dieses Projekt ist nicht das erste seiner Art. Ein ähnlich ambitioniertes Vorhaben wurde bereits in Albstadt-Tailfingen realisiert und bietet wertvolle Einblicke in das, was die zukünftigen Bewohner in Sigmaringendorf erwarten dürfen. Das Konzept des „Servicewohnen plus“ ermöglicht es Menschen, eine Wohnung zu erwerben oder zu mieten und dabei von einem umfassenden Serviceangebot zu profitieren.
Die Wohnungen und das gesamte Gebäude sind dabei vollkommen barrierefrei gestaltet, um den Bewohnern größtmögliche Unabhängigkeit und Komfort zu bieten. Laut Edgar Wagner, dem Geschäftsführer von Senova, umfasst das Servicepaket gewisse Grundleistungen, die auf die Wünsche und Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sind – insbesondere die Nachfrage nach Leistungen und Sicherheit.
Servicekräfte stehen den Bewohnern an einer Rezeption für bestimmte Stunden zur Verfügung, um Hilfe bei alltäglichen Anliegen wie Telefonaten oder Anfragen zu leisten. In Albstadt-Tailfingen übernehmen drei Angestellte diese Aufgabe und decken insgesamt 40 Stunden pro Woche ab. Alexandra Wagner, die gemeinsam mit ihrem Mann das Projekt aufbaute und selbst an der Rezeption in Tailfingen tätig ist, beschreibt ihre Rolle als Bindeglied zwischen den Bewohnern und externen Ansprechpartnern.
Zusätzlich dazu gibt es einen Gemeinschaftsraum, in dem die Servicekräfte Aktivitäten wie Gymnastik oder kreative Workshops anbieten. Pflegeleistungen können bei Bedarf separat in Anspruch genommen werden, wobei die Eigentümergemeinschaft über den zu wählenden Pflegedienst entscheidet.
Die Wohnungen selbst sind zweckgebunden und stehen Personen ab einem Mindestalter von 60 Jahren offen oder jüngeren, die pflegebedürftig sind. In Sigmaringendorf werden 19 Wohnungen mit einer Größe zwischen 48 und 70 Quadratmetern angeboten – eine bewusste Entscheidung, da größere Wohnungen über 100 Quadratmeter weniger gefragt und dementsprechend teurer sind.
Die Verfügbarkeit der Servicekräfte wird in Sigmaringendorf voraussichtlich geringer sein als in Albstadt-Tailfingen, was auf die geringere Anzahl an Wohnungen zurückzuführen ist. Ein kleines Team wird sich um die Bedürfnisse der Bewohner kümmern. Auch in der Architektur wird sich die Anlage von ihrem Vorgängerprojekt unterscheiden, da mit anderen Bauträgern zusammengearbeitet wird.
Obwohl ursprünglich geplant war, das Gebäude bis Ende 2021 fertigzustellen, führten verschiedene Faktoren, darunter der Austausch einer Bahnbrücke, eine Inanspruchnahme des Geländes durch die Deutsche Bahn, die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und der Pandemie sowie Entwicklungen der Baupreise, zu Verzögerungen. Nun plant Dreher Bau, ab Dezember die Wohnungen zum Verkauf anzubieten, wobei die Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche, inklusive der Grundleistungen, zwischen 4100 bis 4500 Euro liegen sollen.
Die spannende Reise dieser Seniorenanlage, von der ersten Idee bis zur Realisierung, veranschaulicht, wie sich Bauträger und Pflegedienstleister auf die sich wandelnden Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft einstellen und innovative Wohnkonzepte schaffen, die Sicherheit, Komfort und Gemeinschaft kombinieren. Dieser Artikel wurde von dem Autor des Originalartikels verfasst.
