Sozialwohnungen: Leichter Anstieg, doch Sorgen bleiben

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Im vergangenen Jahr konnte Deutschland einen leichten Anstieg beim Neubau von Sozialwohnungen für Geringverdienende verzeichnen, obwohl die Gesamtzahl der Sozialwohnungen weiter abnimmt. Die Bundesregierung hat auf eine parlamentarische Anfrage hin mitgeteilt, dass der Zuwachs bei etwa zwei Prozent liegt. Rund 23.000 neue Sozialwohnungen wurden geschaffen, was einem Plus von etwa 500 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Einige Bundesländer wie Thüringen, Rheinland-Pfalz, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern zeigten dabei eine besonders aktive Neubautätigkeit. Andere wie Hessen, Sachsen und Baden-Württemberg hingegen fielen durch weniger Aktivität in diesem Bereich auf. Die unterschiedlichen Ausgangssituationen in den Ländern sind bemerkenswert, so wurden beispielsweise in Sachsen-Anhalt nur fünf Sozialwohnungen neu gebaut, während gleichzeitig über 680 vom Bund geförderte Wohnungen durch Modernisierung bestehenden Wohnraums geschaffen wurden.

Die Bundesfördermittel, die für insgesamt 49.430 Wohneinheiten für Menschen mit niedrigem Einkommen bereitgestellt wurden, setzen sich nicht nur aus Mitteln für den Neubau zusammen. Sie umfassen auch finanzielle Unterstützung für Modernisierungen, den Erwerb von Belegungsbindungen, die niedrige Mieten sichern, Wohnheimplätze sowie auch selbst genutztes Wohneigentum.

Allerdings steht dem leichten Anstieg im Neubau ein kontinuierlicher Rückgang der Sozialwohnungen insgesamt gegenüber. Bis Ende 2023 sank die Anzahl auf etwa 1,072 Millionen, ein Rückgang um rund 15.300 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr. Dies steht im Kontrast zu den Zielen der Ampel-Regierung, welche die Schaffung von 100.000 neuen Sozialwohnungen pro Jahr anstrebt. Ein zusätzliches Problem besteht darin, dass viele Sozialwohnungen nach Ablauf der Mietpreisbindung zu höheren Preisen vermietet werden können.

Die Wohnungspolitik-Expertin der Linken, Caren Lay, äußerte Kritik an der aktuellen Situation und betonte, dass die Maßnahmen der Bundesregierung nicht ausreichend seien, um bezahlbaren Wohnraum zu gewährleisten. Sie forderte ein öffentliches Wohnungsbauprogramm und Maßnahmen gegen das Auslaufen der Sozialbindungen, um sicherzustellen, dass Sozialwohnungen dauerhaft erschwinglich bleiben.

Dieser Beitrag bezieht sich auf Informationen aus einem Originalartikel, verfasst vom Autor der zugrundeliegenden Quelle.