Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) sind vorrangig zur Wärmedämmung der Außenwände bei Neubauten sowie zur energetischen Sanierung von Altbauten im Einsatz. Sie bieten nicht nur Schutz vor Witterungseinflüssen, sondern erfüllen auch wichtige Funktionen im Brandschutz. Da der Putz direkt über das WDVS aufgetragen wird, bleiben diese Systeme optisch unsichtbar und tragen zur ästhetischen Gestaltung der Fassade bei.
Ein typisches WDVS setzt sich aus mehreren Schichten zusammen:
– **Mauerwerk**: Dies bildet die Basis und besteht häufig aus Ziegeln oder Beton.
– **Wärmedämmung**: Hier werden große Dämmplatten, meist aus Mineralwolle oder Hartschaum, mittels einer Klebeschicht auf der Außenwand fixiert. Bei Altbauten kann eine Grundierung notwendig sein, um einen soliden Untergrund zu schaffen. Tellerdübel, die Wärmebrücken vermeiden, sorgen für zusätzlichen Halt.
– **Armierung**: Eine Schicht aus Armierungsmörtel und eingebettetem Gewebe, die den Oberputz trägt, gleicht Spannungen aus und verhindert Rissbildung.
– **Außenfassade**: Die äußere Schicht wird mit Außenputz oder Klinkerriemchen gestaltet. Optional können Fassadenfarben oder Egalisierungsanstriche zur optischen Aufwertung beitragen.
Die Dämmstoffe, insbesondere Mineralwolle oder Polystyrol-Platten, sind aufgrund ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit und Brandhemmung in Deutschland weit verbreitet. Andere Materialien wie Phenol-Hartschaum und Polyurethan bieten ähnliche Vorteile und sind schwer entflammbar.
Obwohl eine Selbstmontage von WDVS theoretisch möglich ist, empfiehlt sich aufgrund der Komplexität und der hohen Anforderungen an die korrekte Ausführung die Beauftragung spezialisierter Fachleute. Die Montage umfasst mehrere sorgfältig aufeinander abgestimmte Schritte von der Vorbereitung des Untergrunds bis zum Verputzen der Platten.
Der Einsatz von WDVS kann die Heizkosten um bis zu 30 Prozent senken und die CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Zudem steigert eine energetische Sanierung den Wert der Immobilie, schützt vor Feuchtigkeit und beugt Schimmelbildung vor. Allerdings sind mit der Installation auch höhere Kosten verbunden, die je nach Material zwischen 60 und 200 Euro pro Quadratmeter Fassade liegen können. Daher ist es ratsam, individuelle Angebote von Fachfirmen einzuholen.