Viele angehende Bauherren stehen vor der Herausforderung, einen Grundriss korrekt zu interpretieren, wenn sie diesen zum ersten Mal betrachten. Ein Grundriss ist nicht nur eine Ansammlung von Linien, Symbolen und Fachbegriffen, sondern eine wichtige Informationsquelle für den Überblick des Hausbaus. Er bietet eine Vogelperspektive der Raumplanung und zeigt architektonische Details wie Innen- und Außenwände, Raumgrößen, Türöffnungen, Fenster und Treppen.
Es ist üblich, dass Grundrisse mit verschiedenen Abkürzungen arbeiten, die nicht immer intuitiv zu verstehen sind. Hier einige wichtige Beispiele:
– BRH steht für Brüstungshöhe und definiert den Abstand vom fertigen Fußboden bis zur Unterkante der Fensteröffnung.
– BGF bezeichnet die Bruttogrundfläche, also die gesamte Fläche eines Geschosses inklusive Wände und Dach.
– OKFF und OKRF sind Maßangaben für Oberkante Fertigfußboden und Oberkante Rohfußboden, wichtig für den Innenausbau.
Zudem gibt es etablierte Abkürzungen für die verschiedenen Geschosse eines Gebäudes, wie KG für Kellergeschoss oder OG für Obergeschoss, sowie für spezifische Räume wie HWE für Hauswirtschaftsraum oder SZ für Schlafzimmer.
In einem Grundriss sind Wände durch gestrichelte Linien dargestellt, wobei dickere Linien die Wandkonturen anzeigen. Unterschiedliche Schraffuren geben Hinweise auf die verwendeten Baustoffe, die normalerweise in der Legende erklärt werden. Installationswände, Höhenkoten, Fensterdarstellungen und Türkennzeichnungen sind ebenfalls Bestandteile eines Grundrisses, die spezielle Informationen liefern.
Die Darstellung von Treppen, Stürzen und Dachgeschossen erfolgt ebenso durch spezifische Symbole und Linienführungen, welche die verschiedenen architektonischen und konstruktiven Elemente verdeutlichen.
Maßketten zeigen die Abmessungen des Gebäudes auf und werden nach DIN-Normen geregelt. Grundrisse werden meist im Maßstab 1 : 100 gezeichnet, was bedeutet, dass 1 Zentimeter auf dem Plan einem Meter in der Wirklichkeit entspricht.
Die korrekte Interpretation der Symbole und Zeichen auf einem Grundriss ist entscheidend, um das Dokument zu verstehen. Zudem ist der Nordpfeil von großer Bedeutung, da er die Ausrichtung der Räumlichkeiten und somit auch die Lichtverhältnisse im Gebäude anzeigt.
Ein gut verstandener Grundriss ermöglicht es den Bauherren, frühzeitig mit der Einrichtungsplanung zu beginnen und sich ein konkretes Bild von ihrem zukünftigen Zuhause zu machen. Es lohnt sich daher, sich eingehend mit dem Grundriss auseinanderzusetzen, um die eigene Immobilie optimal gestalten zu können.