Loggia: Mehr als ein Balkon – Charme & Funktion

Eine Loggia ist ein charakteristisches architektonisches Element, das als integraler Bestandteil des Grundrisses eines Gebäudes entworfen wird, im Unterschied zum Balkon, der als hervorstehende Struktur angebracht ist. Der Begriff „Loggia“ hat einen gemeinsamen Ursprung mit dem altdeutschen Wort „Loge“, wobei beide das Konzept des „Beherbergens“ reflektieren.

In der heutigen Architektur wird der Begriff „Freisitz“ für eine Loggia seltener verwendet. Loggien werden oft als schlichte rechteckige Einschnitte in der Fassade realisiert und müssen nicht unbedingt seitlich geschlossen sein. Liegen sie im Erdgeschoss, ermöglichen sie einen direkten Zugang zum Außenbereich, während sie in Dachgeschossen als Dachloggia oder Negativgaube bekannt sind. Typischerweise sind Loggien nach vorne hin mit einer Brüstung abgesichert, manchmal findet man auch ein Geländer.

Der besondere Charme einer Loggia liegt in ihrem geschützten Raum, der auf drei Seiten umschlossen ist, was Schutz vor Wettereinflüssen bietet. So können Bewohner bereits früh im Jahr die ersten Sonnenstrahlen genießen und im Sommer den Schatten der Loggia als angenehmen Sonnenschutz schätzen. Eine Markise kann für zusätzlichen Schutz sorgen, allerdings kann dies zu einer stärkeren Verschattung der dahinterliegenden Wohnräume führen. Eine Dachloggia ist dem Wetter stärker ausgesetzt und sollte daher einen angemessenen Sonnen- und Feuchtigkeitsschutz erhalten. Um einen erweiterten Schutz vor Regen und Sturm zu erreichen, kann die Loggia teilweise oder vollständig verglast werden, was sie sogar in einen Wintergarten oder einen zusätzlichen Wohnraum verwandeln kann.

In Deutschland wird der Begriff „Loggia“ manchmal fälschlicherweise für einen Balkon verwendet, obwohl es sich um zwei unterschiedliche Konstruktionen handelt. Ein Balkon liegt immer außerhalb des Gebäudegrundrisses und kann entweder vorgesetzt oder auf einem auskragenden Bodenabschnitt errichtet werden, und lässt sich sogar nachträglich anbauen.

Ein Portikus, ein überdachter Vorsatz auf Bodenniveau, ist ebenfalls kein Bestandteil des Grundrisses und war bereits in römischen Gebäuden bekannt. Eine überdachte, vorgesetzte Terrasse fällt auch unter die Definition eines Portikus, ebenso wie ein überdachter Balkon auf einem Erker, da der Erker kein Teil des eigentlichen Grundrisses ist.

Die Loggia hatte ihre Blütezeit in der Renaissance und im Barock, wobei die italienischen Loggien dieser Epoche häufig durch Rundbögen und Säulen gekennzeichnet waren. In der städtischen Architektur um 1900 wurden Loggien, Balkone und Erker oft nebeneinander eingesetzt und kombiniert. Zudem können offene Hallen oder Gänge mit Elementen im italienischen Stil als Loggien bezeichnet werden.