Luft-/Wasser-Wärmepumpen zählen zu den verbreiteten Varianten der Luftwärmepumpen und erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit. Im Gegensatz zu den Sole-/Wasser-Wärmepumpen, die ihre Energie aus dem Erdreich beziehen, nutzen Luft-/Wasser-Wärmepumpen die Umgebungsluft als Energiequelle. Dies spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen wider: Von den rund 57.000 im Jahr 2015 in Deutschland installierten Wärmepumpen waren etwa 40.000 Luft-/Wasser-Modelle, was einem Marktanteil von circa 70 Prozent entspricht.
Diese Art der Wärmepumpen gewinnt Wärme aus der Außenluft, Innenraumluft oder der Abluft von Lüftungsanlagen, wobei die Wärme mittels eines Ventilators dem Verdampfer zugeführt wird. Hierbei wird ein Kältemittel erhitzt und unter Druck gesetzt, wodurch die Temperatur ansteigt und über einen Wärmetauscher an das Heizungssystem abgegeben wird.
Bei der Entscheidung für eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe im Rahmen des Hausbaus oder einer Modernisierung profitieren Bauherren von den wegfallenden Erschließungskosten für eine Wärmequelle sowie von der schnelleren Umsetzungsmöglichkeit, was die Kosten für den Hausbau positiv beeinflussen kann. Auch liegen die Anschaffungskosten einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe unter denen einer Sole-/Wasser-Wärmepumpe.
Allerdings gibt es bei Luft-/Wasser-Wärmepumpen auch Herausforderungen, insbesondere bei sehr kalten Temperaturen. Der höhere Strombedarf der Ventilatoren und die Notwendigkeit einer Enteisung bei Vereisung können die Effizienz mindern. In extrem kalten Phasen kann eine elektrische Zusatzheizung erforderlich werden, was die Betriebskosten erhöht. Zudem können die Geräusche des Ventilators eine Lärmbelastung darstellen, die jedoch durch eine Reduzierung der Drehzahl während der Nachtstunden minimiert werden kann.
Eine Kombination mit anderen Heizungssystemen wie einer Pellet-Heizung im bivalenten Betrieb kann die Effizienz einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe steigern. Bei milderen Temperaturen arbeitet die Wärmepumpe eigenständig, während bei Kälte die Pellet-Heizung effizient unterstützt. Manche Modelle bieten sogar einen Pufferspeicher zur Wärmespeicherung und Abgabe während der Nacht. Besonders geeignet sind Luftabsorber für Regionen mit milderem Klima und niedriger Luftfeuchtigkeit. Darüber hinaus besteht die Option, eine Wärmepumpe ausschließlich zur Warmwasserversorgung zu planen.
Bauherren, die auf energieeffiziente Wärmepumpen setzen, können zudem von Fördermitteln durch BAFA und KfW profitieren.