Pfetten sind für viele Bauprojekte ein wenig bekanntes Element, obwohl sie eine wesentliche Rolle in der Konstruktion von Dächern spielen. Der Name leitet sich vom lateinischen „Patena“ ab, was Krippe bedeutet und gibt damit einen Hinweis auf ihre Funktion im Dachaufbau.
In der Dachkonstruktion dienen Pfetten als tragende Balken, die das Gewicht des Daches aufnehmen und auf die Wände übertragen. Ursprünglich wurden sie aus Holz gefertigt, doch heutzutage gibt es sie auch aus Stahl, Stahlbeton oder Brettschichtholz. Gerade letzteres, bestehend aus mehreren verleimten Massivholzbrettern, bietet durch seine hohe Belastbarkeit eine stabile Basis für das Pfettendach, ist jedoch kostenintensiver als Vollholz.
Pfetten finden sich in Dächern als parallel verlaufende Längsträger und tragen die Dachsparren, welche wiederum mit Nägeln oder Klauen befestigt werden. Die Kräfte der Sparren werden dann an Ständer, Wände oder andere tragende Konstruktionselemente weitergegeben.
Je nach ihrer Position im Dach gibt es unterschiedliche Pfettenarten: Firstpfetten, Mittelpfetten und Fußpfetten. Die Firstpfette liegt am Dachfirst und verteilt die Lasten der Sparren. Mittelpfetten dienen dazu, das Durchhängen der Sparren zu verhindern und sind vor allem bei größeren Spannweiten erforderlich. Fußpfetten sind an den Traufseiten angebracht und verbinden den Dachstuhl mit dem Mauerwerk, während sie die Lasten auf das Fundament übertragen.
Die Konstruktion von Pfettendächern bietet viele Vorteile, darunter Stabilität und die Möglichkeit, Fenster und Gauben flexibel zu integrieren. Sie eignen sich besonders für große und stark geneigte Dächer und sind auch für komplexere Dachformen wie Walmdächer geeignet. Im Vergleich zum Sparrendach ist es einfacher, aufwendige Drempelkonstruktionen zu vermeiden, und flachere Dachneigungen können kostengünstiger realisiert werden.
Allerdings gibt es auch Nachteile, wie beispielsweise einen höheren Holzbedarf bei größeren Dachneigungen und mögliche Einschränkungen in der Raumgestaltung durch tragende Ständer und Streben.
Die Wahl des Pfettendaches hängt von der Dachform und der geplanten Nutzung des Dachgeschosses ab. Bei der Planung sollten Bauherr und Architekt alle Vor- und Nachteile abwägen, um eine ausgereifte Entscheidung für die Konstruktion des Dachstuhls treffen zu können. Die Kosten variieren je nach Holzart, Länge und Querschnitt der Pfetten. Wichtig ist, nicht an der Qualität zu sparen, da ein vermeintliches Schnäppchen später zu höheren Sanierungskosten führen kann.