Sanierung vs. Neubau: Kosten und Entscheidungshilfen

Der direkte Einzug in ein älteres Gebäude ist oft nicht ohne Weiteres möglich, unabhängig davon, ob es sich um eine Erbschaft oder einen Kauf handelt. In extremen Fällen kann sich die Sanierung als unerschöpfliche Kostenquelle herausstellen, was den Abriss und einen Neubau zur empfehlenswerteren Option macht. Interessenten sollten sich daher genau über die zu beachtenden Aspekte bei Sanierungs- oder Neubauprojekten informieren.

Die Kosten für eine Sanierung können insbesondere dann in die Höhe schnellen, wenn umfangreiche Änderungen an tragenden Elementen erforderlich sind. In solchen Fällen kann sich ein Neubau als günstigere Variante herausstellen. Wenn eine Wohnimmobilie in Zukunft beispielsweise als Büro genutzt werden soll oder eine nachträgliche Installation von Lüftungssystemen notwendig wird, kann sich die Sanierung nicht lohnen, da umfangreiche Planungen erforderlich sind.

Bei denkmalgeschützten Gebäuden sind beispielsweise Wärmedämmungen nicht einfach umzusetzen. Hinzu kommt, dass Anpassungen für altersgerechtes Wohnen aufgrund von engen Treppenhäusern und Türen schwer realisierbar sein können. Entscheidend ist auch das Alter der Haustechnik, insbesondere wenn es um gesundheitsgefährdende Stoffe in Wasserleitungen geht, deren Erneuerung finanziell sehr aufwendig sein kann.

Es gilt zu akzeptieren, dass moderne Wohnstandards in manchen Fällen nur mit erheblichen finanziellen Mitteln umgesetzt werden können. Experten schätzen, dass über 80 % aller älteren Gebäude energetisch nicht mehr effizient sind und sich somit eine Sanierung finanziell nicht lohnt, vor allem bei Immobilien, die vor 1978 erbaut wurden. Es wird geschätzt, dass eine wirtschaftliche Sanierung bei jedem zehnten Wohnhaus nicht möglich ist.

Auch fehlende Baupläne alter Häuser können Probleme bereiten, da neue Pläne und statische Untersuchungen hohe zusätzliche Kosten mit sich bringen können. Sind die Bausubstanzen jedoch in gutem Zustand und beschränken sich die Sanierungsarbeiten auf Fenster und Türen, ist eine Sanierung oft die kosteneffizientere Lösung.

Denkmalschutz kann staatliche Förderungen nach sich ziehen, die eine Sanierung attraktiv machen. Dennoch ist es ratsam, professionelle Beratung einzuholen, beispielsweise von einem Architekten mit Zusatzausbildung zum Energieberater oder einem entsprechenden Bauingenieur.

Wenn Bestandsgebäude eine Erneuerung der Kaltdach-Konstruktion benötigen, kann dies ebenfalls eine teure Angelegenheit sein. Abrisskosten für ein Haus liegen durchschnittlich zwischen 10.000 und 25.000 Euro, wobei die Kosten pro Quadratmeter zwischen 50 und 100 Euro variieren können.

Die Kosten für eine Sanierung können deutlich über denen einer Wohnungssanierung liegen und zwischen 400 und 600 Euro pro Quadratmeter betragen, mit regionalen Unterschieden innerhalb Deutschlands. Daher ist ein Kostenvergleich zwischen Sanierung und Abriss unter Einbeziehung von Fachexperten sinnvoll.

Für den Abriss kann der Wunsch nach grundlegenden Veränderungen ausschlaggebend sein, etwa bezüglich der Raumaufteilung oder des Platzbedarfs. Vor einer Entscheidung sollten Angebote sowohl für den Neubau als auch für den Abriss eingeholt werden.

Es ist zudem erforderlich, für den Abriss eine Genehmigung beim Bauamt einzuholen. Bei einer Sanierung sollten neben energetischen Aspekten auch Umbauten für ein altersgerechtes Wohnen berücksichtigt werden.

In jedem Fall ist eine Beratung durch einen Sachverständigen sinnvoll, um den Zustand des Hauses und der Bausubstanz professionell einzuschätzen und dadurch die Entscheidungsfindung für den Eigentümer zu erleichtern.