Die Schutzerdung ist ein wichtiges Sicherheitselement in elektrischen Anlagen und dient dazu, nicht zum Betriebsstromkreis gehörende Teile, wie Metallgehäuse von Haushaltsgeräten, sicher mit der Erdung des Gebäudes zu verbinden. Diese Maßnahme ist entscheidend, um zu verhindern, dass im Falle eines elektrischen Defektes gefährliche Spannungen über den menschlichen Körper abfließen und schwere Verletzungen oder sogar den Tod verursachen.
Durch die Anbindung an den Schutzleiter wird sichergestellt, dass der elektrische Widerstand über diesen Leiter viel geringer ist als der des menschlichen Körpers. So wird gefährliche Spannung zuverlässig in die Erde abgeleitet und bei Berührungsspannung ein Fehlerstrom ausgelöst, der zum Auslösen der Sicherung führt und das betroffene Gerät spannungslos macht. Zusätzlichen Schutz bietet ein Fehlerstrom-Schutzschalter, der in modernen Installationen standardmäßig verwendet wird.
Die korrekte Ausführung der Erdung, die für eine effektive Ableitung von Strömen essentiell ist, erfordert die sorgfältige Planung und Umsetzung durch einen Fachbetrieb. In Neubauten wird zumeist ein Ringerder oder Fundamenterder installiert, der entweder ringförmig im oder um das Fundament verläuft oder in das Betonfundament integriert wird. Weniger häufig werden Tiefenerder eingesetzt, die in den Boden getrieben werden. Diese Erder werden dann über ein Erdungsband mit der Potentialausgleichsschiene im Inneren des Gebäudes verbunden, die wiederum die Schutzleiter-Installation mit der Erdung verbindet.
In Deutschland sind elektrische Geräte mit Metallgehäuse meist mit einem Schutzkontaktstecker – dem Schukostecker – ausgestattet, der durch zwei Kontaktflächen für den Schutzkontakt gekennzeichnet ist. Diese stellen bei Anschluss die Verbindung zur Erdung her. Schutzisolierte Geräte, die keinen Schutzkontakt benötigen, da sie auf andere Weise gegen Berührungsspannung gesichert sind, stellen eine Ausnahme dar.
Die Einhaltung der Vorschriften für eine wirksame Erdung ist nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch gemäß den Richtlinien des VDE notwendig. Bei Neubauten wird die Schutzerdung nach aktuellen VDE-Vorschriften realisiert und umfasst auch den Potentialausgleich. Nach Fertigstellung wird die gesamte Anlage überprüft, und obwohl regelmäßige Prüfungen bei privaten Wohngebäuden nicht vorgeschrieben sind, sind diese dennoch empfehlenswert.
Altbauten verfügen nicht immer über eine adäquate Schutzerdung, und es kann nötig sein, diese bei einer Sanierung nachzurüsten, insbesondere wenn die ursprüngliche Erdung über metallene Wasserleitungen realisiert wurde, was heute nicht mehr zulässig ist. Ein Ringerder kann als Nachrüstlösung dienen.
Zusätzlich zur Schutzerdung gibt es noch weitere Erdungsarten, wie die Betriebserdung, die einen Punkt im Betriebsstromkreis erdet, und die Funktionserdung, die für die elektromagnetische Verträglichkeit der elektrischen Komponenten sorgt. Diese werden von der Schutzerdung getrennt geführt und haben unterschiedliche Funktionen im Gesamtsystem der elektrischen Sicherheit.