Die Skelettbauweise, oft auch Gerippebau genannt, zeichnet sich durch ein feingliedriges Netz aus horizontalen und vertikalen Balken aus. Diese Struktur dient als Tragwerk, vergleichbar mit einem Skelett, und nimmt Druck-, Zugkräfte sowie Biegemomente auf. In einem Skeletthaus werden nichttragende Wände als Ausbauelemente hinzugefügt, wobei Materialien wie Holz, Stahl oder Stahlbeton zum Einsatz kommen, die alle große Spannweiten überbrücken können. Aufgrund dieser Fähigkeit lassen sich Skeletthäuser in einer Vielzahl modularer Anordnungen gestalten und bieten somit Flexibilität in der Fassadengestaltung und im Grundriss, inklusive offener Raumkonzepte.
Die äußere „Haut“ des Skelettbauwerks besteht aus Glas-, Metall- oder Kunststoffelementen, die durch Dichtungsprofile zusammengehalten werden. Diese Elemente, oft bereits mit Fenstern versehen, werden vorhangartig vor die Tragestruktur montiert. Insbesondere im privaten Wohnungsbau, bei Ein- oder Zweifamilienhäusern, wird zunehmend die vollständig oder teilweise verglaste Fassade eingesetzt, die Einblicke in das Tragwerk erlaubt und zu Diskussionen führt, ob es sich um ein Fertighaus oder eine moderne Interpretation eines Fachwerkhauses handelt. Skeletthäuser kombinieren die Vorteile beider Bauweisen und schaffen durch ihre lichtdurchfluteten Räume ein angenehmes Wohnambiente, das sie insbesondere für Familien attraktiv macht. Zudem lassen sich diese Häuser mit unterschiedlichen Fassaden und Dachformen individuell gestalten.
Die Wurzeln der Skelettbauweise reichen bis ins Mittelalter zurück, als Fachwerkhäuser für ihre gemütliche Wohnatmosphäre bekannt wurden. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich Bauweisen mit Gusseisen, Stahl und später Stahlbeton weiter, und der Bau von Hochhäusern in Amerika läutete die Ära des modernen Skelettbaus ein. Mit der Zeit wurden traditionelle Fassadenausfachungen durch Vorhangfassaden ersetzt, die seit etwa 1919 zum Einsatz kommen. Heute bieten Hausbaufirmen eine breite Palette von Skelettbauten an – von historisch inspirierten bis hin zu zeitgenössischen und futuristischen Designs.
Bauherren schätzen am Skelettbau insbesondere die individuelle Anpassbarkeit, die präzise Planung und die hohe Qualität. Funktionselemente und Vorhangfassaden werden mittels modernster Technologie vorgefertigt, wodurch Wärmebrücken vermieden und eine hohe Präzision erreicht werden. Dies ermöglicht eine effiziente Terminplanung für Montage und Einzug. Dank innovativer Verglasungstechniken, die Mehrfachisolierung und reflektierende Schichten kombinieren, bieten Skeletthäuser mit Komplettverglasung eine exzellente Wärmedämmung und Schutz vor Überhitzung durch Sonneneinstrahlung.
Die Langlebigkeit von Skeletthäusern lässt sich anhand der Jahrhunderte alten Fachwerkbauten abschätzen. Die moderne Holzskelettbauweise sorgt mit präzisen Verbindungen für dauerhafte Stabilität und Formtreue, womit sie sich deutlich von den historischen, oft schiefen Fachwerkhäusern unterscheidet. Die zahlreichen Vorteile der Skelettbauweise haben diese Bauart sowohl national als auch international beliebt gemacht.