Vorsicht Grundstückskauf: Altlasten erkennen und meiden

Wenn Sie ein Grundstück in attraktiver Lage zu einem vermeintlich günstigen Preis entdecken, sollten Sie Vorsicht walten lassen. Der Kauf ohne vorherige Überprüfung des Bodens kann sich als eine teure Überraschung entpuppen, falls Altlasten im Boden vorhanden sind. Denn die Sanierung solcher Altlasten kann mit hohen Kosten verbunden sein. Gemäß dem Bundesbodenschutzgesetz können Altlasten durch frühere Nutzung wie Mülldeponien, Industriebetriebe, Tankstellen oder chemische Reinigungen entstehen und gefährliche Bodenveränderungen, Grundwasserbelastungen oder gesundheitliche Risiken verursachen.

Es ist ratsam, sich von einem Fachunternehmen ein Bodengutachten erstellen zu lassen, bevor Sie ein Grundstück erwerben. Dies dient nicht nur dem Nachweis von möglichen Altlasten, sondern auch der Planung Ihres Hausbaus. Eine Ortsbegehung, der Einblick in das Altlastenkataster des Umweltamtes und historische Recherchen können ebenfalls Aufschluss über potenzielle Altlasten geben. Findet eine Voruntersuchung Schadstoffe im Boden, könnten Sie vor hohen Folgekosten für weitere Untersuchungen und Sanierungen stehen, die gegen den Kauf des Grundstücks sprechen würden. Hausbaufirmen können bei der Suche nach einem geeigneten und unbelasteten Grundstück behilflich sein.

Verkäufer und Makler sind dazu verpflichtet, Käufer über bekannte Verunreinigungen oder Gefahren auf dem Grundstück zu informieren. Sollten diese Informationen verschwiegen werden, kann der Käufer Schadensersatz fordern oder den Kaufvertrag annullieren. Für die Beseitigung von Altlasten haften in der Regel die Vorbesitzer, die Verursacher sowie die Verkäufer, sofern ihnen die Verunreinigungen bekannt waren und das Grundstück nach dem Inkrafttreten des Bodenschutzgesetzes verkauft wurde.

Die Schritte bei der Behandlung von Altlasten umfassen die Erkennung, Bewertung und Sanierung. Häufig wird dabei kontaminierte Erde großflächig abgetragen und entsorgt. Es gibt auch Verfahren, bei denen die Schadstoffe direkt vor Ort aus dem Erdreich gefiltert werden, sei es durch chemische oder physikalische Methoden.