Wohnungsmangel in der Oberlausitz: Neue Bauten dringend nötig

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In der Oberlausitz besteht ein erheblicher Mangel an neuem Wohnraum. Laut einer Regional-Analyse des Pestel-Instituts müssten jährlich etwa 600 neue Wohnungen entstehen, um den Bedarf zu decken. Trotz über 31.000 leerstehender Wohnungen in der Region, ist eine Sanierung häufig nicht mehr möglich. Viele der leerstehenden Einheiten, besonders in Nachkriegsbauten, sind in einem derart schlechten Zustand, dass eine Renovierung wirtschaftlich nicht sinnvoll wäre.

Der Wohnungsbau in der Region ist jedoch rückläufig. Im Kreis Bautzen wurden seit Jahresbeginn nur 109 Baugenehmigungen erteilt – ein Rückgang um 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Matthias Günther vom Institut betont, dass ein gewisser Anteil an Leerstand notwendig ist, etwa 3 Prozent, um Umzüge und Sanierungen zu erleichtern. Allerdings sei es schwierig, lange leerstehende Wohnungen wieder zu aktivieren und dem Markt zuzuführen.

Die Aussichten für die Zukunft sind nicht positiv. Die Bundesregierung plant, bis 2028 Sozialwohnungen mit weniger als 22 Milliarden Euro zu fördern, was laut dem Institut bei Weitem nicht ausreichend ist. Katharina Metzger, Präsidentin des Pestel-Instituts, kritisiert die Rechnung, die leerstehenden Wohnungen einfach gegen den aktuellen Bedarf aufzurechnen, als unzureichend und irreführend.

(Artikel von Matthias Günther)