Im Herzen der Stadt stellt sich die Frage nach der Zukunft des ehemaligen Schulgebäudes in der Stuttgarter Straße, das bis zu seinem Umzug in den Neubau am Hauptbahnhof das Berufskolleg Wirtschaft & Verwaltung beheimatete. Die Meinungen der verschiedenen Fraktionen im Stadtrat gehen auseinander, wobei sich die Diskussion hauptsächlich zwischen der Weiterführung als Bildungseinrichtung und der Nutzung des Geländes für den Wohnungsbau aufspannt. Eine Machbarkeitsstudie, die von der Stadtverwaltung auf politischen Druck hin angeordnet wurde, könnte Klarheit schaffen, doch sie liegt schon seit einiger Zeit unveröffentlicht im Rathaus. Man munkelt, die Ergebnisse der Studie könnten von den Erwartungen der Verwaltung abweichen, doch ohne Veröffentlichung bleibt dies Spekulation.
Die Enttäuschung war groß, als Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD) im Rathaus die Sitzung des Bauausschusses eröffnete und feststellen musste, dass die Studie nicht vorlag, wie erhofft. Axel Behrend (Linke) sah darin eine Missachtung des Ausschusses und fühlte sich von der Verwaltung hintergangen. Jens Peter Nettekoven (CDU) äußerte seinen Unmut aus einem anderen Grund und forderte, eine Anfrage seiner Fraktion über die Realisierung eines Mehrfamilienhauses mittels 3D-Drucktechnologie von der Tagesordnung zu nehmen. Die CDU hatte sich nach den Möglichkeiten für solch ein innovatives Wohnprojekt in Remscheid erkundigt und auf die Bemühungen in Lünen verwiesen, wo das erste öffentlich geförderte Mehrfamilienhaus aus dem 3D-Drucker in Nordrhein-Westfalen entstehen soll. Die Verwaltung gab jedoch nur eine knappe Antwort, die darauf hinwies, dass ein solches Projekt bei entsprechendem Investoreninteresse auch in Remscheid umsetzbar wäre.
Nettekoven fand die Antwort der Verwaltung unbefriedigend und merkte an, dass einige der gestellten Fragen noch unbeantwortet seien, wie beispielsweise zu möglichen Kontakten zur Stadtverwaltung in Lünen oder zu Fördermöglichkeiten für ein solches Vorhaben. Er erwartet zur nächsten Ausschusssitzung detailliertere Antworten von der Verwaltung – und hofft vielleicht auch auf neue aufschlussreiche Erkenntnisse.
Dieser Artikel wurde verfasst von dem Autor des Originalartikels.