In einer aktuellen Umfrage unter privaten Haushalten wurde deutlich, dass der Großteil der Befragten – satte 82 Prozent – staatliche Fördermaßnahmen für den Wohnungsbau für dringend erforderlich hält. Interessanterweise ist die Zustimmung zu spezifischen Fördermaßnahmen allerdings geringer. Besonders beliebt sind zinsreduzierte Kredite und die Reduzierung der Grunderwerbsteuer, während vereinfachte Baustandards deutlich weniger Anklang finden. Die Diskussionen um das Zurückschrauben von Klimaschutzvorgaben und die Reduzierung von PKW-Stellplätzen sind besonders kontrovers.
Die Umfrage, die deutschlandweit online durchgeführt wurde, umfasste 1.630 Teilnehmer, die sich alle einen Umzug oder den Erwerb einer Wohnung in den nächsten zehn Jahren vorstellen können. Sie bewerteten zwölf verschiedene Maßnahmen zur Förderung von bezahlbarem Wohnraum. Während Maßnahmen, die sich auf politische Rahmenbedingungen beziehen, tendenziell höhere Zustimmung fanden, waren die objektbezogenen Maßnahmen weniger populär.
Bemerkenswert ist, dass zinsreduzierte Kredite die höchste Zustimmung erhielten, gefolgt von der Reduzierung der Grunderwerbsteuer. Andererseits lehnte eine deutliche Mehrheit vereinfachte Baustandards ab, möglicherweise aufgrund von Bedenken hinsichtlich Lärmbelästigung und Sicherheit.
Die Betrachtung der Umfrageergebnisse zeigt auch interessante Unterschiede zwischen Mietern und Eigentümern sowie regionale Divergenzen, etwa in Bezug auf die Zustimmung zu höheren Gebäuden oder einfacheren Ausstattungen in Metropolen.
Dieser Kurzbericht basiert auf einer Vorabauswertung einer Befragung zu Wohnpräferenzen und Stellplatzbedarf im Wohnungsbau durch das Institut der deutschen Wirtschaft und wurde im Auftrag der BPD Immobilienentwicklung GmbH durchgeführt. Der Autor des Originalartikels ist Christian Oberst vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW).